Die Aktie von Apple will sich partout nicht mehr richtig erholen, der Wert klebt in der Nähe des Sechsmonatstiefs bei 419 US-Dollar fest. Neben den Sorgen vor der ohnehin stärker werdenden Konkurrenz könnte vor allem der Aufstieg des chinesischen Konzerns Huawei die Ängste der Investoren anfachen.
Denn der Telekommunikations-Gigant aus dem Reich der Mitte rollt nun auch den Smartphone-Markt auf. In den letzten drei Monaten 2012 ist der Konzern erstmals zur weltweiten Nummer drei hinter Samsung und Apple aufgestiegen. Und ein Konzernumsatz von 220 Mrd. Yuan (etwa 27,3 Mrd. Euro) sowie ein Gewinn von 15,4 Mrd. Yuan (1,9 Mrd. Euro) schaffen Spielraum für eine weitere Investitionsoffensive.
Schon jetzt müssen sich die Smartphones von Huawei nicht mehr verstecken. Tests von Fachmagazinen bestätigen den Geräten durchaus ordentliche Leistungen, auch wenn Spitzenwerte zumeist noch nicht erreicht werden.
Aber auch so hat Huawei etwas, was Apple nicht hat: Eine Strategie für das Niedrigpreissegment, denn die Chinesen wollen vor allem mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis glänzen.
Apple muss langsam eine Antwort liefern, und mit der Präsentation der Zahlen zum zweiten Quartal wird sich zeigen, wie dringlich das Problem schon ist. Doch das Management hat das Problem offenbar erkannt, angeblich arbeitet das Unternehmen derzeit an zwei neuen iPhones gleichzeitig - einer Premium- und einer Billigvariante.
Für Apple ein gewagter Schritt, gleichzeitig aber auch die einzige Chance, um im Massenmarkt mittelfristig am Ball zu bleiben. Das könnte für Phantasie sorgen und der Aktie neues Leben einhauchen. Zumindest kurzfristig könnte sich das Doppeltief im März und April bei 419 US-Dollar daher als tragfähiger Boden erweisen.
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