Die Anleger sorgen sich darum, dass Apple im harten Wettbewerb den Anschluss verliert. Samsung wächst derzeit deutlich schneller und hat die breitere Produktpalette im Angebot, und die Konkurrenz aus der zweiten Reihe schart mit den Hufen. Der Konter der Amerikaner fällt ungewöhnlich aus.
Natürlich arbeitet Apple derzeit mit Hochdruck an neuen Produkten. Neben der nächsten Generation des iPhones wird wohl auch eine Billigvariante des Flaggschiffs eingeführt, um endlich die unteren Marktsegmente mitabzudecken, die bislang Samsung und Co. kampflos überlassen wurden. Und als nächste große Innovation ist wohl die iWatch in der Pipeline.
Die Sorge der Anleger ist allerdings, dass Apple ohne Steve Jobs nicht mehr schnell (und innovativ) genug ist, um die Attacken von allen Seiten abzuwehren. Um die Börse zu besänftigen, wählt das Management nun einen ungewöhnlichen Weg: Es schüttet kübelweise Geld aus.
Mit angehäuften Reserven von 145 Mrd. US-Dollar und einem aktuellen Quartalsgewinn von 9,5 Mrd. US-Dollar ist dafür reichlich Potenzial vorhanden. Zusätzlich hat das Unternehmen kürzlich Anleihen im Volumen von 17 Mrd. US-Dollar platziert, um im Ausland erwirtschaftete und auch dort noch geparkte Gelder nicht anzapfen zu müssen - denn das würde zu hohen Steuerzahlungen führen.
Apple schüttet nun 11 Mrd. US-Dollar pro Jahr als Dividende aus - resp. 12,20 US-Dollar pro Aktie - und wird bis Ende 2015 zusätzlich 60 Mrd. US-Dollar in ein Aktienrückkaufprogramm investieren.
Diese Offensive hat ausgereicht, um der Aktie zu einer V-förmigen Trendwende zu verhelfen, der steile Abwärtstrend seit September letzten Jahres wurde damit gebrochen. Damit der Kurs nun mittel- und langfristig weiter ansteigt, muss Apple aber unter Beweis stellen, dass das Unternehmen mit weiteren Innovationen den Gewinn künftig zumindest moderat ausbauen kann, denn dann wäre der Wert mit einem aktuellen KGV von 11,2 wieder attraktiv.
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