Im Sog eines stark steigenden Goldpreises ist die Aktie von Barrick Gold zuletzt förmlich explodiert, der Kursgewinn seit Jahresanfang beträgt rund 66 Prozent. Jetzt wird die Luft allerdings dünner.
Wir hatten immer wieder betont, dass Barrick Gold zu den großen Gewinnern an der Börse zählen wird, wenn dem Goldpreis eine größere Erholung gelingt. Genau dieses Szenario ist in den letzten Wochen eingetreten.
Auf dem aktuellen Niveau haben die Downside-Risiken nun allerdings erheblich zugenommen - und das hat vor allem zwei Gründe.
Zum einen steht Barrick Gold trotz der Fortschritte im Schuldenabbau bilanziell immer noch stark unter Druck. Für 2015 hat das Unternehmen bereits vermeldet, dass das zuvor konkretisierte Produktionsziel (6 bis 6,15 Mio. Unzen) mit 6,12 Mio. Unzen erreicht wurde. Im gleichen Atemzug hat das Unternehmen aber auch auf anstehende Abschreibungen in gewaltigem Ausmaß hingewiesen, Goodwill und Assets müssen zusammen wohl um bis zu 3 Mrd. US-Dollar nach unten korrigiert werden. Das konterkariert die Bemühungen um eine geringere Verschuldungsquote.
Dass die Aktie darunter kaum gelitten hat, liegt daran, dass der stark steigende Goldpreis zuletzt alles überlagert hat. Aber auch für Gold sehen wir nun das Ende der Fahnenstange erst einmal nah. Denn die globale Wirtschaft leidet unter Überkapazitäten, die sich mit dem aktuellen Abschwung noch verschärfen. Das ist eigentlich ein deflationäres Szenario, das wenig Raum für weitere Kurssteigerungen von Gold lässt.
Dass das Edelmetall trotzdem zuletzt so gefragt war, liegt daran, dass die Funktion als sicherer Hafen in Krisenzeiten aktuell im Vordergrund steht. Sollte sich die Lage an den Märkten in den nächsten Wochen etwas entspannen, wird der Goldpreis voraussichtlich stärker korrigieren.
Auf dem erhöhten Niveau würden wir daher bei Barrick Gold erst einmal zu Gewinnmitnahmen raten, nachdem wir frühzeitig auf die Longchancen hingewiesen hatten. Am Mittwoch gibt es die Geschäftszahlen zu 2015, danach kann man die weiteren Perspektiven neu beurteilen.
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