Sie ist etwas aus dem Tritt geraten, die Aktie der Commerzbank. So richtig verwundern muss das aber nicht, denn sie wurde im zweiten Halbjahr 2013 auch mit reichlich Vorschusslorbeeren bedacht. Die Kernfrage ist nun, ob sich die deutsche Nummer zwei, ähnlich wie der Branchenprimus, erneut Kapital besorgen muss.
Es war eine herausragende Periode der Outperformance. Vom 1. Juli 2013 bis Anfang April dieses Jahres hat die Commerzbank den Kurs um mehr als 120 Prozent gesteigert und damit den Euro Stoxx Banks Index um über 60 Prozentpunkte distanziert.
Die anschließende scharfe Korrektur bei der Commerzbank-Aktie ist auch als Reaktion auf diese Kursentwicklung zu sehen. Zumal die Branche insgesamt an der Börse mittlerweile nicht mehr auf Rosen gebettet ist. Der Euro Stoxx Banks Index tritt jetzt seit vier Monaten auf der Stelle.
Der anstehende Stress-Test im Euroraum wirft seine Schatten voraus, etliche Banken könnten zu einer weiteren Aufkapitalisierung gezwungen werden. Die Deutsche Bank hat schon im Vorfeld reagiert und eine große Eigenkapitalemission angekündigt.
Je nachdem, wie das Kreditportfolio der Commerzbank eingestuft wird, gilt auch die hiesige Nummer zwei als Wackelkandidat. Eine erneute Kapitalerhöhung würde bei den Investoren vermutlich nicht so gut ankommen.
Aber es ist nicht risikolos, darauf bei der Commerzbank zu spekulieren. Denn dieses Mal könnte das Institut im Falle des Falles mit einer kleinen Maßnahme (max. 10 Prozent) auskommen, die sehr schnell und relativ kursschonend abgewickelt werden kann.
Insgesamt sehen wir darin keinen Grund, auf eine mittelfristige Underperformance der Aktie zu wetten. Kurzfristig erwarten wir indes bald einen neuen Rücksetzer, denn der mächtige Widerstand bei 12 Euro dürfte nicht im ersten Anlauf überwunden werden.
Beweist die Aktie im Anschluss, dass bei 11 Euro erst einmal ein Stabilitätsanker gefunden werden konnte, bietet sich eine neue Longposition an.
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