Die Aktie der Commerzbank ist trotz der Fortschritte bei der Restrukturierung im April und Mai böse unter die Räder gekommen. Investoren und Analysten fürchten, dass der Stresstest der EZB im Oktober neuen Kapitalbedarf offenbart. Es dürfte eine Zitterpartie werden.
Nicht umsonst fällt der Kursabsturz der Commerzbank mit der Konkretisierung der Stresstestvorgaben durch die Notenbank zusammen. Nachdem die letzte Testrunde vielfach als zu lasch kritisiert wurde, wird dieses Mal die Messlatte deutlich höher gelegt.
Die Commerzbank bemüht sich schon im Vorfeld, die Bilanz aufzupolieren, zuletzt mit dem Verkauf eines großen Pakets mit notleidenden Immobilienkrediten vor allem in Portugal und Spanien. Der Finanzchef zeigt sich vor diesem Hintergrund zuversichtlich, mit der aktuell auf 11,6 Prozent bezifferten Kernkapitalquote zu bestehen.
Doch die Börsianer hegen vor allem wegen dem immer noch hohen Engagement in der kriselnden Schifffahrtindustrie Zweifel, wie der Kursverlauf in diesem Jahr zeigt. Bis Anfang April lag die Commerzbank-Aktie in Relation zum Euro Stoxx Banks Index gut im Rennen, seitdem ist sie ein krasser Underperformer. Und dabei hat auch der Sektorindex insgesamt an Momentum verloren. Seit dem Jahresanfang liegt der zwar noch über dem Euro Stoxx 50 Index, das aber nur dank eines starken ersten Quartals. Seit dem Hoch Anfang April konsolidiert der Bankindex per Saldo seitwärts, der Auswahlindex der 50 Topwerte hat hingegen bereits ein neues Hoch markiert.
Der Stresstest der EZB wirft also seinen Schatten bereits voraus, und die Commerzbank leidet besonders darunter. Darin liegt allerdings auch eine spekulative Chance: Sollte die deutsche Nummer zwei entgegen der aktuellen Markterwartung ohne erneute Aktienemission auskommen, dürfte die Aktie mit einem Kurssprung reagieren.
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