Nach der Pflicht - dem EZB-Stresstest - kam die Kür: Der Commerzbank ist es mit den Zahlen gelungen, die Erwartungen zu übertreffen und einen deutlichen operativen Aufwärtstrend zu bestätigen. Davon konnte die Aktie trotzdem nicht profitieren, die Ungewissheit über die weiteren Perspektiven ist noch zu hoch.
Das war ein ungewöhnlich starkes Quartal für die Commerzbank. In allen Kernbereichen wurden nicht nur sehr ordentliche Gewinne erzielt, sondern auch die Konsensschätzungen zumeist um mindestens 10 Prozent übertroffen. Insgesamt lag das Vorsteuerergebnis bei 343 Mio. Euro, Analysten hatten im Schnitt nur mit 301 Mio. Euro gerechnet.
Daraufhin wurden die Kursziele überwiegend nach oben revidiert - und trotzdem konnte die Aktie die Woche nicht mit größeren Kurszuwächsen abschließen.
Das Problem ist, dass sich der positive Trend auch im nächsten Jahr kontinuierlich fortsetzen muss, damit die Commerzbank auf ein angemessenes Ertragsniveau zurückfindet und auch wirklich günstig ist. Die Anleger treibt die Sorge um, dass dies trotz der fortschreitenden Restrukturierung der Bank und dem Abbau von Altlasten angesichts eines weiter sinkenden Marktzinsniveaus und einer sich abschwächenden Konjunktur eventuell nicht machbar ist.
Die Aktie könnte daher zunächst erst einmal wieder konsolidieren, nachdem Ende letzter Woche auch noch der Ausbruch über die 200-Tage-Linie misslungen ist.
Ein echtes Kaufsignal würde die Aktie erst senden, wenn die Marke von 13 Euro erobert werden kann. Dafür braucht es aber vermutlich noch mehr Indizien, dass die Bank den Erfolgskurs in einem schwierigen Umfeld auch 2015 fortsetzen kann.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Aktie der Commerzbank an der 200-Tage-Linie erst einmal wieder nach unten dreht, kann dafür ein Short-Hebelzertifikat der HypoVereinsbank mit einem Hebel von 3,2 nutzen. Die Barriere liegt bei 15,672 Euro.
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