Die Commerzbank ist zuletzt wieder kräftig unter die Räder gekommen. Im Gegensatz zu den Analysten, die der Bank eine massive Gewinnerholung in den nächsten Jahren zutrauen, zweifeln die Anleger offensichtlich an der Trendwende. Die Frage ist, wie die Commerzbank mit ihren zahlreichen Baustellen zurechtkommt.
Der Gewinn je Aktie soll bei der Commerzbank nach dem Analystenkonsens schon im laufenden Jahr bei 0,61 Euro liegen und dann 2015 auf 1,03 Euro steigen. Daraus errechnet sich ein moderates KGV von knapp über 10.
Das setzt allerdings voraus, dass die Restrukturierung der Commerzbank Früchte trägt und die Profitabilität im Privatkundengeschäft wieder steigt. Auf die Frage, ob das bei einem immer noch sinkenden Marktzinsniveau realistisch ist, werden vermutlich schon die Halbjahreszahlen zumindest in der Tendenz eine Antwort bieten.
Dann wird sich auch zeigen, welche Verluste aktuell der Abbau der Altlasten noch mit sich bringt. Und ob dementsprechend die Kapitaldecke für den Stresstest der EZB ausreichen könnte, was von skeptischen Analysten bezweifelt wird.
Als neue Baustelle sind nun horrende Strafen von Seiten durch US-Behörden ins Spiel gekommen, allein wegen Embargo-Verletzungen soll die Commerzbank wohl 500 Mio. US-Dollar berappen. Für Kepler Cheuvreux ist das überraschend hoch, weswegen die Analysten das Kursziel bei 9 Euro belassen haben, verbunden mit der Empfehlung „Reduce“.
Das finden wir allerdings etwas übertrieben, schließlich dürfte eine Zahlung in dieser Höhe mit Rückstellungen bereits weitgehend abgedeckt sein. Und es ist noch keineswegs ausgemacht, dass der Commerzbank der Parkour um die Hindernisse nicht doch ganz ordentlich gelingt. Vielleicht bringt in dieser Hinsicht der Halbjahresbericht sogar eine positive Überraschung. Denn gemessen an dem Ergebnis aus dem ersten Quartal könnten sich die Gewinnerwartungen der Analysten als zu niedrig erweisen - wenn nicht zu viele Sondereffekte belasten.
Im Vorfeld der Zahlen wird indes die Charttechnik das Schicksal der Aktie bestimmen. Aktuell besteht eine Chance auf ein Doppeltief - zusammen mit dem Mai-Tief -, dafür müsste der Wert aber schnell wieder über 11 Euro steigen. Wenn dann auch noch Rückenwind von den Halbjahreszahlen kommt (diese werden am 7. August veröffentlicht), könnte die Trendwende gelingen.
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