Noch trauen sich die Anleger an die Aktie von Daimler nicht wieder richtig heran. Der Abgasskandal und die ungewissen Folgen belasten kurzfristig, auf mittlere Sicht prägt die Sorge vor dem chinesischen Markt das Sentiment. Die daraus resultierenden Befürchtungen könnten übertrieben sein.
In einem kürzlich gegebenen Interview hat es Daimler-Chef Zetsche unmissverständlich klargestellt: Bei Mercedes wurden keine Abgaswerte geschönt. Punkt, aus. Würde das nicht stimmen, könnte er sofort seinen Hut nehmen, so klar hat er sich positioniert.
Im Bezug auf Daimler kann man die Abgasaffäre damit abhaken. Bleibt das Risiko aus China. Der Markt dort zeigt zwar weiter abwärts, Zetsche hatte aber schon vorher betont, dass Daimler wegen des gut laufenden Aufholprozesses seine Ziele (300 Tsd. verkaufte Autos in 2015) im Reich der Mitte erreichen sollte.
Ohnehin sollte man wegen China nicht allzu schwarz sehen, denn andere Märkte federn die dortigen Schwierigkeiten (die in den Daimler-Zahlen noch nicht einmal erkennbar sind) ab. In Westeuropa könnte aus Sicht der VDA der Absatz im Gesamtjahr um kräftige 6 Prozent wachsen, der US-Markt steuert sogar auf ein Zehnjahreshoch zu.
Zudem ist es gut möglich, dass einige enttäuschte VW-Kunden nun zu Daimler wechseln.
Alles in allem sieht es für Daimler bei weitem nicht so schlecht aus, wie der Kursverlauf der letzten Monate suggeriert. Bei einem aktuellen Konsens-KGV von lediglich 8,2 und einer Dividendenrendite von 4,5 Prozent könnte man sich in einigen Wochen fragen, warum man bei dem Schnäppchenniveau nicht zugegriffen hat. Jetzt ist noch Zeit genug.
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