Die Aktie von Daimler bleibt ein Mirakel. Seit Monaten lockt sie mit einer günstigen Bewertung, für viele Sektorbeobachter ist sie der Favorit - und dem Kurs hilft das gar nicht, der Wert dümpelt in der Nähe des Zweijahrestiefstands. Auch die starken Absatzzahlen gestern haben nur ein laues Lüftchen ausgelöst. Was kann da noch helfen?
Bewertungstechnisch sind bei Daimler eigentlich keine Fragen offen. Die Analysten gehen im Schnitt davon aus, dass der Gewinn im laufenden Jahr stagniert. Daraus resultiert ein moderates KGV von 7,4 bei einer Dividendenrendite von 5,7 Prozent. In Zeiten, in denen Staatsanleihen eine Nullrendite abwerfen, wirkt das wie ein einmaliges Schnäppchen.
Natürlich hat Daimler ein paar Baustellen, die die Kauflust dämpfen. Das LKW-Geschäft läuft aktuell recht holprig, im PKW-Segment sind einige Märkte - insbesondere die USA - derzeit nicht überzeugend, der große Renditeträger - die S-Klasse - dümpelt dahin, und im Hintergrund droht der Abgasskandal mit möglichen Strafzahlungen.
Dem muss allerdings entgegen gehalten werden, dass sich das PKW-Geschäft insgesamt noch sehr positiv entwickelt, das Wachstum der Mercedes-Verkäufe war im Mai mit 12,9 Prozent wieder höchst beachtlich. Und die übrigen Störfaktoren scheinen zur aktuellen Bewertung mehr als ausreichend eingepreist.
Der Aktie fehlt nun aus unserer Sicht zweierlei, um endlich eine größere Erholung zu starten. Zum einen ein charttechnischer Boden. Aktuell versucht der Wert, diesen bei rund 60 Euro auszubilden. Ein Anstieg über 62 Euro wäre ein prozyklisches Kaufsignal.
Und zum anderen weitere Infos zur Abgasproblematik, sofern diese die Aussagen aus dem letzten Jahr bestätigen, dass Daimler nicht illegal manipuliert hat. Sollte der Konzern um größere Strafen herumkommen, dürfte die Aktie einen Freudensprung machen.
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