Die Aktionäre der Deutschen Bank können mit dem jüngsten Kursverlauf des Unternehmens eigentlich zufrieden sein. In den letzten sechs Monaten wurde nicht nur der DAX um etwa 10 Prozentpunkte abgehängt, auch alle führenden Wettbewerber im Euro Stoxx Banks Index liegen gemessen an der Performance hinter den Frankfurtern.
Aktuell steigt aber das Risiko, dass diese Phase der Outperformance zunächst einmal vorbei ist. Ohnehin sorgen sich die Investoren bereits über die mittelfristige Entwicklung des hiesigen Branchenprimus, da die designierte Doppelspitze Jain und Fitschen den Vorstand massiv umkrempelt und damit die Ausrichtung auf das volatile Investmentbanking noch verstärkt.
Mitten in diese schwierige Phase fallen aber nun auch noch Gerüchte um eine Kapitalerhöhung der Deutschen Bank um rund 3 Mrd. Euro. Mehrere Analysten sehen die Frankfurter im Hinblick auf die Eigenkapitalanforderungen der Basel-III-Bestimmungen, die 2013 in Kraft treten, nicht ausreichend finanziert und erwarten diesen Schritt in naher Zukunft.
Die Deutsche Bank hat zunächst einmal dementiert, aber die Unsicherheit dürfte bestehen bleiben, bis der Bankkonzern neue Zahlen zur mittelfristigen Entwicklung der Kapitalbasis vorlegt. Ob unter diesen Umständen weitere Kurszuwächse möglich sind, scheint aktuell sehr unsicher.
(23.04.2012)
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