Am Tag nach der nächtlichen Einigung über den Schuldenschnitt für Griechenland sind es vor allem die Bankenwerte, die den DAX ins Minus ziehen. So etwa die Aktie der Deutsche Bank, die bis zum Nachmittag fast zwei Prozent ins Minus rutscht.
An Erklärungsversuchen mangelt es nicht. Von Gewinnmitnahmen, die nach einer Rally um fast 60 Prozent seit September verständlich wären, bis zu der etwas geringfügig höheren Belastung der privaten Griechenland-Gläubiger. Diese werden nach der zuletzt durchgesetzten Einigung mit dem Internationalen Bankenverband wohl bis zu 74 Prozent ihrer Forderungen gegenüber dem Balkanstaat abschreiben müssen, erwartet wurden zuletzt rund 70 Prozent.
Doch die größte Belastung für den Kurs der Deutsche Bank-Aktie sowie der anderen Bankenwerte dürfte die unter Marktteilnehmern kursierende Sorge darstellen, der anscheinend erfolgreiche Schuldenschnitt für Griechenland könnte der Politik eine Blaupause für den Umgang mit den Schulden weiterer Krisenländer liefern. Nach dem Motto “nach dem Schuldenschnitt ist vor dem Schuldenschnitt” müssten sich die Aktionäre der Banken, sofern diese Befürchtungen zutreffen, auf weitere Abschreibungen auf ihre portugiesischen und vielleicht sogar auch irischen Anleihen gefasst machen.
(21.02.2012)
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten