Die von zahlreichen Skandalen gebeutelte Deutsche Bank gerät auch an der Börse immer mehr unter Druck. Die Aktie bräuchte dringend ein paar guten Nachrichten, um den Trend zu drehen. Im Moment ist aber nicht klar, wo diese herkommen sollen.
Die Aktie der Deutschen Bank hat in diesem Jahr den im Juli 2012 gestarteten Aufwärtstrend gebrochen. Die Region zwischen 36 und 40 Euro erwies sich ein ums andere Mal als zu mächtiger Widerstand, nun hat das Papier dort sogar eine kurzfristige Schulter-Kopf-Schulter-Formation (Hochpunkte aus September, Oktober und Ende November) ausgebildet und die Nackenlinie (bei ca. 33,50 Euro) nach unten durchbrochen.
Ein charttechnisches Alarmsignal, das Hand in Hand geht mit negativen Nachrichten von fundamentaler Seite. Im dritten Quartal ist der Gewinn der Deutschen Bank durch gewaltige neue Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten (1,2 Mrd. Euro) vollständig erodiert, zusätzlich lahmt auch noch das Kerngeschäft: Im Investmentbanking reduzierten sich die Einnahmen um rund ein Viertel auf 2,9 Mrd. Euro.
Dass die Rückstellungen keine reine Vorsichtsmaßnahme sind, veranschaulichte dann Anfang Dezember die Entscheidung der EU-Kommission, die die Deutsche Bank wegen dem Libor-Skandal zur Zahlung einer Geldbuße von 725 Mio. Euro verdonnerte - natürlich bislang die höchste von der Behörde in diesem Fall verhängte Strafe. Vielleicht geht zumindest der lange Rechtsstreit mit Kirch glimpflich aus, ein kürzlich ergangenes Urteil in einem anderen Streitfall legt nahe, dass das Unternehmen schon vor dem umstrittenen Kommentar von Deutsche-Bank-Vorstandssprecher Breuer faktisch Pleite war - hier könnte das Unternehmen also eventuell um weitere Kosten herumkommen.
Dennoch: Aufgrund des anvisierten Schrumpfungsprozesses der Bilanz, der Ertragsdelle im Investmentbanking und der Nachwirkungen aus den Skandalen der Vergangenheit wirkt die Aktie insgesamt gefährdet. Kann in Kürze die Nackenlinie nicht nachhaltig zurückerobert werden, sind Kurse um die 30 Euro das nächste Ziel.
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