Der für den 31. Mai angekündigte Abschied von Josef Ackermann als Vorstandschef der Deutschen Bank geht offensichtlich mit einem tiefgreifenden Umbau an der Konzernspitze einher. Wie diese Woche in der Presse spekuliert wurde, plant das neue Führungsduo Anshu Jain und Jürgen Fitschen, mehrere Vorstandsposten neu zu besetzen.
Dabei zeichnet sich ab, dass die Vertreter des Investmentbankings mehr Einfluss gewinnen werden. Was das für den künftigen Kurs der Bank bedeutet, darüber kann natürlich derzeit nur spekuliert werden. Doch mit dem jüngeren und noch internationaler ausgerichteten Führungsteam dürfte die Bereitschaft der Deutschen Bank, auf die hiesigen Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen, noch abnehmen. Viele, die Josef Acerkamnn in der vergangenen Jahren fast schon als den Inbegriff des Bösen gerbandmarkt haben, könnte sich dann in wenigen Jahren noch an ihn zurücksehnen.
Auch die Tatsache, dass mit dem Risikovorstand Bänziger ein ausgewiesener Experte die Bank verlässt, dem Viele den Hauptverdienst dafür geben, dass die Deutsche Bank sich im Verlauf der Finanzkrise deutlich besser geschlagen hat als die meisten Konkurrenten, muss zunächst nicht viel bedeuten. Aber sie kann. Sollte sich die Eurokrise erneutzuspitzen, könnte sich sein Abgang als schwer zu kompensieren erweisen.
(09.03.2012)
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