Veröffentlicht am Wenn der Hydra ein Kopf abgeschlagen wird, wachsen gleich zwei neue nach - so wirkte es in den letzten anderthalb Jahren bei der Deutschen Bank. Das Management hat die Skandalserie einfach nicht in den Griff bekommen, nun hat der Aufsichtsrat die Notbremse gezogen und einen Wechsel an der Vorstandsspitze eingeleitet. Offen ist, ob damit auch die Gefahr eines Abwärtstrends bei der Aktie abgewendet wird.
Der Verzicht auf einen großen Umbau im Strategiereview hatte der Aktie der Deutschen Bank einen ersten großen Schlag versetzt, der Aufwärtstrend (1) war damit endgültig passé.
Doch es kam noch schlimmer: Nachdem bekannt wurde, dass das Institut eventuell mitgeholfen hat, 6 Mrd. US-Dollar aus zweifelhaften Quellen in Russland gewaschen zu haben, wurde nun auch die wichtige Unterstützung bei 28 Euro (2) nach unten durchbrochen.
Damit wurde eine obere Umkehrformation in Form einer Schulter-Kopf-Schulter (3) formal beendet und ein Verkaufssignal generiert.
Dieses könnte einen neuen Abwärtstrendkanal (4) einleiten, der kurzfristig Abwärtspotenzial bis 25 Euro eröffnet.
Allerdings gibt es noch einen kleinen Hoffnungsschimmer, die Trendlinie der Tiefpunkte (5) ist flacher als die der Hochpunkte - daraus könnte ein bullishes Dreieck resultieren. Zusammen mit der Unterstützung bei 27 Euro wäre das noch einmal eine Chance für eine Wende.
Daher hängt nun alles davon ab, wie die Anleger heute und in den nächsten Tagen auf den Wechsel an der Spitze reagieren - und ob sie dem neuen Chef Vorschusslorbeeren geben.
Das wäre nicht ohne Risiko, denn nach der missglückten Ära Jain/Fitschen und dem neuen Skandal in Russland könnte das Aufräumen bei der Deutschen Bank erst richtig losgehen.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Unsicherheit über weitere Belastungen nach dem Chefwechsel für weiter fallende Kurse bei der Aktie der Deutschen Bank sorgen wird, kann dafür ein Short-Hebelzertifikat der DZ Bank mit einem aktuellen Hebel von 2,4 nutzen. Die Barriere liegt bei 37,317 Euro.
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