Das Urteil der Anleger über die intensiv diskutierte neue Strategie der Deutschen Bank ist vernichtend. Die Entscheidung für eine kleine Lösung und gegen eine Abspaltung des gesamten Privatkundengeschäfts führte zu einem kräftigen Kursdämpfer. Die starken Quartalszahlen sind da förmlich untergegangen.
Der Berg kreißte und gebar eine Maus - so in etwa scheint der Eindruck der Anleger im Hinblick auf die Deutsche Bank. Verschiedene Szenarien mit kräftigen Einschnitten wurden durchdiskutiert, am Ende hat es nur zu einer kleinen Lösung gereicht.
Die Postbank wird verkauft, das Filialgeschäft verkleinert, die Beratung (noch mehr) auf die vermögende Kundschaft ausgerichtet, ansonsten werden die Sparzügel noch weiter angezogen.
Schlecht angekommen ist unter anderem, dass der neue Umbau zunächst einmal Geld kostet, und die Rendite ist erst in späteren Jahren eingefahren werden soll. Zudem hatten die Analysten überwiegend mit einem ehrgeizigeren Renditeziel als 10 Prozent auf das Eigenkapital gerechnet.
Das Kursziel wurde daher von vielen Häusern nach unten gestuft, etliche Analysten sehen trotz der starken operativen Zahlen für das erste Quartal (die mal wieder durch die Sonderkosten für Rechtsstreitigkeiten gedrückt wurden) kaum noch Luft nach oben.
Wir sehen das nicht ganz so kritisch. Festzuhalten bleibt, dass die Geschäfte der Bank im Moment sehr ordentlich laufen und nun die Zügel tendenziell noch straffer gezogen werden. Nehmen die Sonderbelastung aus Rechtsstreitigkeiten nun langsam ab, sollten die weiteren Kosten des Umbaus auf der Basis gut verkraftbar sein.
Vor diesem Hintergrund sehen wir gute Chancen, dass sich die Aktie bald fängt und auch das bisherige Jahreshoch im weiteren Jahresverlauf noch einmal wiedersieht.
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