In der Eurokrise droht aktuell eine neue Eskalationsstufe, die Börsianer zweifeln daran, ob Südeuropa mit einem rigorosen Sparkurs die Wende gelingen kann. Das setzt vor allem Bankaktien unter Druck, da Investoren hier neue Abschreibungen auf Staatsanleihenbestände fürchten.
In dieser Phase ist besonders das Management der Geldhäuser gefordert, das die Risiken begrenzen und neue Wachstumsoptionen erschließen muss. Insofern erfolgt der Kahlschlag bei der Deutschen Bank womöglich zur Unzeit. Der hiesige Branchenprimus wechselt im Zuge der Stabübergabe von Ackermann auf die Doppelspitze Fitschen / Jain reihenweise Topmanager aus. Zuletzt musste überraschend der bekannte Chefvolkswirt Thomas Mayer seinen Hut nehmen, da der Think-Tank DB Research dem Market Research untergeordnet wird. Die Deutsche Bank fokussiert sich damit noch stärker auf das Investmentbanking, was in einem positiven Marktumfeld große Chancen, in schwierigen Phasen aber auch überproportionale Risiken mit sich bringt.
Insofern scheint besonders die Posse um die Neubesetzung des Risikovorstands besorgniserregend, hier wurde der profilierte Amtsinhaber Hugo Banziger geschasst, der designierte Nachfolger William Broeksmit aber von der BAFIN abgelehnt, so dass auf die Schnelle mit dem bisherigen stellvertretenden Risikovorstand, Stuart Lewis, ein Ersatzkandidat aus dem Hut gezaubert werden musste.
Die Deutsche Bank fährt damit einen riskanten Kurs, die Schwankungsintensität der Aktie könnte daher noch zunehmen.
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