Das war in dieser Woche ein echter Schocker für die Investoren der Deutschen Telekom: der favorisierte Käufer Sprint hat wegen negativer Signale der Kartellbehörden die Übernahmepläne für T-Mobile US zu den Akten gelegt. Die Kernfrage ist nun, ob das Management der Bonner einen Plan B in der Tasche hat. Die Quartalszahlen rücken angesichts der weitreichenden Konsequenzen des US-Engagements etwas in den Hintergrund.
Die Kartellfrage war das Hauptrisiko bei dem in den letzten Monaten ausgehandelten Verkauf von T-Mobile US an den Konkurrenten Sprint. Am Ende waren der Nummer drei in der Branche die Signale von den Kartellwächtern wohl zu negativ, um die Transaktion zu wagen.
Jetzt muss das Management der Deutschen Telekom umplanen, und es sieht nicht so aus, als hätte es einen konkreten Plan B in der Tasche. Das Gebot des zuletzt neu aufgetretenen Bieters Iliad aus Frankreich wurde jedenfalls als zu niedrig sofort zurückgewiesen. Das letzte Wort könnte hier aber noch nicht gesprochen worden sein, die Franzosen sollen an einer Aufstockung arbeiten.
Der wahre Verlierer sitzt ohnehin an anderer Stelle, die Aktie von Sprint hat im Anschluss bis zu 20 Prozent verloren, der Verlust von T-Mobile US betrug nur etwa die Hälfte. Das spiegelt die momentane Stärke der US-Tochter wider, wegen der das Management der Mutter auch keinen unmittelbaren Handlungsdruck verspürt.
Im zweiten Quartal konnten im US-Geschäft der Umsatz um 9,2 Prozent auf umgerechnet 5,3 Mrd. Euro gesteigert werden, das bereinigte EBITDA erhöhte sich trotz der hohen Investitionen sogar um 16,5 Prozent auf 1,08 Mrd. Euro. In Verbindung mit einem soliden deutschen Mobilfunkgeschäft war das maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Deutsche Telekom Umsatz und bereinigtes EBITDA im zweiten Quartal stabil halten und die Jahresprognose bestätigen konnte.
An der Börse dominiert allerdings immer noch die Enttäuschung über den gescheiterten Verkauf von T-Mobile US an Sprint, die auf dem Kurs lastet. Bei 11 Euro wartet nun aber eine starke Unterstützung. Angesichts der gesunden operativen Entwicklung der Deutschen Telekom dies- wie jenseits des Atlantiks scheint eine Spekulation darauf, dass sich die Aktie bei dieser Marke stabilisieren kann, durchaus lohnend.
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