Was der Markt von der nahenden Lösung zur Kostenverteilung des Atomrückbaus hält, konnte man gestern aus dem Kurs von E.ON ablesen: Es ging kräftig nach oben. Damit bestätigt sich, was wir schon vermutet haben - die Politik will die Erosion der großen Versorger nicht noch weiter forcieren.
Billig wird es für die Versorger nicht, aber das war ohnehin klar. Mehr als 38 Mrd. Euro haben die großen Konzerne bereits für die Lasten des Atomrückbaus zurückgestellt - und jetzt deutet sich an, dass das reichen könnte.
Denn nach dem, was bislang durchsickert, sollen E.ON & Co. vor allem für die Kosten des Rückbaus unmittelbar verantwortlich sein. Die Zwischen- und Endlagerung wird der Staat hingegen letztlich übernehmen, die Konzerne überweisen als Beteiligung schrittweise bis 2022 rund 18 Mrd. Euro und damit einen substanziellen Teil der Rückstellungen.
Trotzdem: Die Versorger wären damit das potenzielle Fass ohne Boden los, was sie für neue Investoren deutlich attraktiver machen würde. Kommt es so, wie in den Medien derzeit kolportiert wurde, könnte E.ON in die Offensive zurückfinden.
Da scheint es auch verschmerzbar, dass der Konzern an der Dividende sparen will. Anders, als RWE, dürfte E.ON weiterhin eine substanzielle Ausschüttung bieten, Analysten rechnen in ihren aktuellen Updates zumindest mit 40 Cent je Anteilsschein für 2016 und 2017.
Das sichert die Aktie nach unten ab. Die meisten Researchanalysen der jüngsten Zeit sehen einen Kurs von mindestens 10 Euro für E.ON als gerechtfertigt an, dem schließen wir uns weiterhin an.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Aussicht auf einen Kompromiss zu den Kosten des Atomrückbaus die Aktie weiter beflügelt, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der Citigroup mit einem aktuellen Hebel von 2,5 nutzen. Die Barriere liegt bei 5,58 Euro.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten