Es ist nur ein Wechsel der Perspektive: Die Anleger nehmen in einem labileren Börsenumfeld wieder verstärkt die Risiken von E.ON wahr und bringen sich erst einmal in Sicherheit. Angesichts einer massiven Widerstandszone ist das nicht erstaunlich.
Das Management von E.ON hat zuletzt betont, dass die Geschäfte und das Restrukturierungsprogramm im Plan liegen. Auch Korrekturbedarf auf den Buchwert der deutschen Kraftwerke, wie bei der Konkurrenz, sieht der Finanzvorstand nicht. Das ist eine wichtige Beruhigungspille für die wieder nervöseren Anleger.
Dafür könnte es im Zuge des Verkaufs des Spaniengeschäfts auf dem Papier zu einem Milliardenverlust kommen. Analysten rechnen damit, dass der Konzern maximal den Buchwert (rund 2,7 Mrd. Euro) erzielen kann, Pessimisten halten aber einen Wert von 1 Mrd. Euro für angemessen, das wäre ein Rückschlag für die bilanzielle Sanierung.
Vor diesem Hintergrund ist es nicht ungewöhnlich, dass die Aktie an einer massiven Widerstandszone zunächst einmal abgeprallt ist. Knapp unter 15 verläuft nämlich der langfristig Abwärtstrend, an dem E.ON letztlich gescheitert ist, außerdem sorgen mehrere Zwischenhochs aus den zwölf Monaten für Abgabebereitschaft.
Anleger sollten kurzfristig die Marke von 14,30 Euro im Auge behalten, hier liegt die letzte wichtige Unterstützung. Bricht diese auch, wäre E.ON zurück im Seitwärtsmodus. Das wäre aber letztlich der Status-quo der vorherigen Monate und damit kein Beinbruch, sondern nur ein Hinweis darauf, dass es nachhaltig steigende Kurse bei E.ON nur geben kann, wenn eine Trendwende in der Geschäftsentwicklung erkennbar ist. Dieser wird wegen der fortschreitenden Restrukturierung zwar wahrscheinlicher, ist aber noch nicht in trockenen Tüchern.
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