Die Aktie von Facebook ist ein bisschen aus dem Fokus der Massen gerückt. Die Zahlen zum vierten Quartal 2012 waren weder geeignet, Sorgen um das künftige Wachstum zu schüren, noch, die Hoffnung auf explodierende Gewinne zu wecken. Eine gewisse Normalisierung tut dem Unternehmen aber durchaus gut.
Die Zahl der aktiven Nutzer konnte Facebook innerhalb eines Jahres um 25 Prozent auf 1,056 Mrd. steigern, im vierten Quartal betrug das Wachstum isoliert betrachtet rund 5 Prozent - das spricht trotz des erreichten hohen Niveaus nicht gerade für eine Sättigung. Auch die Dynamik der Einnahmen bleibt beachtlich, im Gesamtjahr summierten sich die Erlöse auf 5,09 Mrd. Euro, ein Zuwachs zum Vorjahr um 37 Prozent. Ein Wermutstropfen bleibt die schwache Gewinnentwicklung, unter dem Strich stand 2012 nur ein kleiner Nettogewinn von 53 Mio. US-Dollar (nach 1 Mrd. US-Dollar im Vorjahr), der Rückgang wurde allerdings durch Sondereffekte zum Börsengang verursacht. Insgesamt sollte man das Potenzial von Facebook, aus den stark wachsenden Erlösen auch hohe Renditen zu ziehen, nicht unterschätzen.
Nach dem Hype im Vorfeld des Börsengangs und der anschließenden rasanten Stimmungswende, die den Skeptikern wochenlang Oberwasser gab, scheint sich nun die Aufregung langsam zu legen. Wie von uns erwartet erwiesen sich die Tiefstände aus dem letzten Herbst im Nachhinein als gute Einstiegskurse. Aktuell konsolidiert die Aktie als Reaktion auf den starken Kursanstieg bis Ende Januar. Trotz einer sehr hohen Bewertung - das Konsens-KGV für 2013 liegt bei fast 50 - gehen wir davon aus, dass Facebook den Aufwärtstrend an der Börse nach einer längeren Pause fortsetzen kann, wenn die Zahlen zum ersten Quartal zeigen, dass das Unternehmen den überzeugenden Wachstumskurs fortsetzt und im Mobilbereich die Einnahmen kräftig steigert.