Facebook entledigt sich eines nervigen Konkurrenten, indem es ganz tief in die Schatulle greift. Auch, wenn der Preis von 19 Mrd. US-Dollar für eine 50-Mann-Firma absurd klingt und an der Börse zunächst einmal negativ aufgenommen wurde, macht der Deal strategisch absolut Sinn.
Das Management von Facebook beweist erneut, dass es ein sehr gutes Gespür für Markttrends hat. Das puristische Angebot von WhatsApp schickte sich an, für Facebook zu einer echten Bedrohung zu werden. Sowohl in den USA als auch in Europa haben die Nutzer ihre Aktivitäten zu einem substanziellen Teil in Richtung des Messengers verlagert.
Der Konzern hat darauf die bestmögliche Antwort gefunden und den Emporkömmling mit 450 Mio. Nutzern geschluckt - für gewaltige 16 Mrd. US-Dollar (plus einem späteren Zuschlag von 3 Mrd. US-Dollar).
Diese Summe kann sich Facebook nach dem Börsengang locker leisten, zumal sie zum Teil auch in Aktien bezahlt wird. Angesichts der hohen Bewertung des Anteilsscheins von Facebook wirkt die Offerte im Übrigen teurer, als sie für den Konzern tatsächlich ist.
Das Management von Facebook traut WhatsApp 1 Mrd. Nutzer zu. Nun kann das Unternehmen in Ruhe abwarten, ob sich der Messenger tatsächlich so gut entwickelt, eine Ausschlachtung über Werbung - das hatte WhatsApp bislang ausgeschlossen - kann dann immer noch starten.
Alles in allem ein genialer Schachzug, mit dem Facebook seine führende Marktposition weiter untermauert hat. Die zuletzt gestartete Konsolidierung, die mit der Bekanntgabe des Deals zwischenzeitlich etwas Fahrt aufgenommen hat, könnte neue Chancen für den Einstieg bieten.
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