Im Vorfeld der Veröffentlichung der Zahlen für das Geschäftsjahr 2013/14 hatten etliche Anleger die Aktie von Infineon vorsorglich verkauft, um einer Enttäuschung vorzubeugen. Doch das Unternehmen konnte im Großen und Ganzen überzeugen und hat damit eine Trendwende an der Börse eingeleitet. Der Angriff auf das September-Hoch dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein.
Mit einem Umsatzanstieg von 7,2 Prozent auf 1,05 Mrd. hat Infineon im Schlussquartal die eigenen Ziele erfüllt, die operative Marge lag mit 14,1 Prozent sogar über der Prognose - allerdings nur dank positiver Einmaleffekte. Bereinigt um deren Auswirkungen wäre auch hier mit 13 Prozent eine Punktlandung gelungen.
Im laufenden Geschäftsjahr will Infineon weiter wachsen, das Management rechnet mit einer Erlössteigerung von 7 bis 11 Prozent und einer Marge von 11 bis 14 Prozent. Das untere Ende der Spanne bedeutet gegenüber der relativ schwachen Finanzperiode 2012/13 (Marge 9,8 Prozent) nur eine geringe Verbesserung. Angesichts der positiven konjunkturellen Vorzeichen war das schon eine negative Überraschung, die darauf zurückzuführen ist, dass das Unternehmen zunächst mit einem schwachen ersten Quartal (Umsatz 0,96 bis 1,0 Mrd. Euro, Marge 8 bis 10 Prozent) rechnet, und erst dann mit einer Verbesserung.
Damit dauert die „Holper-Phase“ von Infineon voraussichtlich noch etwas länger an, als zunächst von Seiten der Anleger erhofft. Dann aber könnte das Auf und Ab 2014 einem dynamischen Aufschwung weichen, und in diesem würden die Anleger sicherlich beherzt bei Infineon zugreifen, auch wenn der Wert mit einem Konsens KGV von 19 für 2014 nicht gerade spottbillig ist.
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