Die Börse hatte dem deutschen Halbleiter-Hersteller Infineon die Übernahme des US-Unternehmens Cypress Semiconductor ziemlich übel genommen. Wobei die strategische Sinnhaftigkeit der Transaktion an sich nicht in Frage gestellt wurde. An dieser besteht kein Zweifel, da Cypress Spezialist für Chips ist, die insbesondere bei der Anwendung autonomes Fahren zum Einsatz kommen – für Infineon ein attraktiver Zielmarkt. Aber der Preis von 9 Milliarden Euro wurde als zu hoch angesehen.
Zumal Infineon, wie an dieser Stelle schon berichtet, einen Teil des Kaufpreises durch eine Kapitalerhöhung gegenfinanzierte. Diese ist inzwischen abgeschlossen und wurde ausschließlich bei institutionellen Anlegern platziert. Dabei musste Infineon mit 13,70 Euro einen deutlichen Abschlag geben, was sich auch im Aktienkurs widerspiegelte. Doch dieses Thema scheint inzwischen abgehakt.
Denn in den letzten Tagen konnte sich die Aktie von ihrem bisherigen Jahrestief bei 13,42 Euro wieder lösen und notierte am Dienstag bereits über 15 Euro. Einen Rebound auszurufen, wäre hier sicherlich noch etwas verfrüht. Zumal im Bereich von 15,70-16,30 Euro noch eine recht harte Widerstandszone auf die Aktie wartet. Doch könnte die aktuelle Erholung durchaus den Auftakt für eine nachhaltigere Trendumkehr liefern. Denn auch, wenn das Wettbewerbsumfeld für Halbleiterwerte derzeit immer noch insbesondere durch die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China sehr herausfordernd ist, erweisen sich so drastische Kursabstürze wie bei Infineon oftmals im Nachhinein als Einstiegsgelegenheit.
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