Mit einem Kurszuwachs von 2 Prozent hat K+S gestern die Spitze des DAX erobert und damit die technische Erholung nach dem Absturz fortgesetzt. Kurzfristig ist das Potenzial damit trotzdem noch nicht ausgereizt. Wie weit es nach oben geht, hängt aber maßgeblich davon ab, ob es weitere Informationen zu den Plänen des russischen Konkurrenten Uralkali gibt.
Global gibt es zwar viele Düngemittelhersteller, im Wesentlichen ist der Kalimarkt aber in der Hand weniger Unternehmen - ein klassisches Oligopol. Eine solche Konstellation führt oftmals dazu, dass Unternehmen stillschweigend größere Angriffe auf die Konkurrenz unterlassen, denn eine Verschärfung des Wettbewerbs hätte größere negative Rückkopplungen auf den Wert des eigenen substanziellen Marktanteils.
Genau diese Strategie hat Uralkali aber eingeschlagen, dass Unternehmen hat eine Vertriebskooperation mit Weißrussland aufgekündigt und eine Mengen- und Preisoffensive angekündigt. Analysten argwöhnen, dass das zu einem größeren Preisrutsch führt, dass sich der Kalipreis dann aber auf einem niedrigen Niveau einpendelt. Damit hätte sich aber Uralkali nur ins eigene Fleisch geschnitten - kaum wahrscheinlich, dass dies das Ziel der Attacke ist.
Daher schießen nun Übernahmespekulationen ins Kraut, wobei K+S wegen der starken Präsenz in Europa das wichtigste Ziel darstellen könnte. Die Ankündigung von Uralkali hat bei dem DAX-Wert ja auch die deutlichsten Spuren hinterlassen.
Allzu schnell sollte man allerdings keine Offerte erwarten, die Russen können erst mal abwarten, bis der Kalipreis tatsächlich deutlich gefallen ist, und K+S dann günstig einsammeln.
Kurzfristig könnte die Erholung aber durch die Aussicht auf eine Übernahme tatsächlich noch einmal stimuliert werden, wenn die mittlerweile zahlreichen Shortseller bei K+S angesichts der Erholungstendenz der Aktie nervös werden und ihre Positionen im großen Maßstab schließen. Das könnte zu einer kleinen Kursexplosion bei K+S führen, Kurse wie noch vor wenigen Monaten sollte man angesichts der unklaren Branchenlage aber nicht erwarten. Dafür würde vermutlich Uralkali mit neuen negativen Statements zur Marktentwicklung schon sorgen.
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