Eine einzige Meldung hat letzte Woche drei Analysten zu drei verschiedenen Urteilen hinsichtlich der weiteren Perspektiven von K+S, eines der weltweit führenden Hersteller von Standard- und Spezialdüngemitteln und des Marktführers im Salzgeschäft, verleitet. Dabei betraf die Meldung lediglich einen Konkurrenten der Kasseler, den kanadischen Kali-Weltmarktführer Potash. Dieser hatte angekündigt, in Reaktion auf die schwächere Kalinachfrage und die hohen Lagerbestände zwei seiner Minen für weitere vier Wochen außer Betrieb zu stellen. Nun scheinen sich die Analysten nicht einig zu sein, ob sie nun die offensichtlich weiterhin verhaltene Kali-Nachfrage oder die offensichtliche Bereitschaft der führenden Anbieter, darauf zu reagieren, höher gewichten sollen. Dementsprechend waren in den Analysen der letzten Woche sowohl “kaufen”- als auch “halten”- und “verkaufen”-Urteile zu lesen, die Spanne der genannten Kursziele erstreckte sich von 38 bis 51 Euro.
Aus unserer Sicht ist es für K+S ist es zunächst positiv zu werten, wenn die Konkurrenten die Last der Mengenanpassung auf sich nehmen. Demgegenüber ist die schwächelnde Nachfrage, gerade in dem für K+S wichtigen europäischen Absatzmarkt, nichts Neues und wurde bereits in den vergangenen Monaten in den Kurs der K+S-Aktie eingepreist, die zwischen Juli und Dezember über 40 Prozent verloren hat. Seit Mitte Dezember befindet sich die K+S nun wieder im Aufwärttrend, ist dennoch auf Basis der aktuellen Gewinnschätzungen noch günstig (KGV von 10,4). Insofern scheinen sowohl der Trend als auch die fundamentale Situation für steigende Kurs zu sprechen. Diese Ansicht teilt auch die Mehrheit der Analysten, die der Aktie im Durchschnitt ein Kurspotenzial von fast 25 Prozent zutrauen.
(27.02.2012)
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