Jetzt sieht es so aus, als hätte die Aktie von RWE die Wende geschafft. Mit dem Anstieg über 10 Euro deutet sich eine kurzfristige Bodenbildung an. Wie von uns erwartet, ist die Aussicht auf politische Unterstützung der wichtigste Treiber.
Es scheint mittlerweile klar, dass die Atomrückstellungen der großen Energiekonzerne bei weitem nicht ausreichen, um alle Lasten zu schultern. RWE hat 10,4 Mrd. Euro bilanziell zurückgestellt. Mal abgesehen davon, dass dem auf der Aktivseite Kraftwerke mit schwindendem Wert gegenüberstehen, ist das für eine Aufgabe mit einer Laufzeit von 1000 Jahren ein Kleckerbetrag.
Der Politik bieten sich nun zwei Wege: Eine schnelle und drastische Erhöhung der Rückstellungen zu erzwingen, was die angeschlagenen Energieversorger vermutlich in die Knie zwingen und damit sogar die bestehenden Rückstellungen gefährden würde.
Oder aber in Verhandlungen auszuloten, welchen Beitrag die Konzerne noch leisten können, und den Rest über die Staatskasse zu finanzieren. Auch, wenn man sich darüber ärgern kann, dass jahrelang hohe Dividenden mit Atomstromgewinnen finanziert wurden, und jetzt der Steuerzahler einspringen muss, ist das vom Status quo aus betrachtet der deutlich bessere Weg.
Diese Erkenntnis scheint nun auch bis nach Berlin durchgedrungen zu sein. Nachdem NRW-CDU-Chef Laschet die Diskussion um Hilfen für die Energieversorger angestoßen hat, zeigt sich Presseberichten zufolge nun auch Wirtschaftsminister Gabriel offen dafür.
Aufgrund der äußerst schwierigen Situation des Unternehmens würde ein solcher Eingriff auf die RWE-Aktie den größten positiven Hebel entfalten. Die Aktie weist daher immer noch ein beträchtliches Erholungspotenzial auf. Der MACD deutet die Trendwende gerade erst an, und die 200-Tage-Linie verläuft bei 20 Euro und damit 100 Prozent über dem aktuellen Kurs.
Auch, wenn die Aktie wegen der fundamentalen Schwierigkeiten dieses technische Potenzial nicht ansatzweise wird abrufen können, sind die Chancen weiterhin beträchtlich. Gute Nerven müssen aber mitgebracht werden.
Anzeige: Wer darauf setzen will, dass die Aktie von RWE die begonnene Erholung fortsetzt, kann dafür ein Long-Hebelzertifikat der HypoVereinsbank mit einem aktuellen Hebel von 3,5 nutzen. Die Barriere liegt bei 8,05 Euro.
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