Auf Jahressicht gibt es einen ganz klaren Verlierer im DAX, RWE hat in nur zwölf Monaten einen Kursverlust von zwei Drittel angehäuft und damit auch E.ON weit abgehängt. Die Aktie ist nach dem jüngsten Erdrutsch nun kurzfristig spekulativ interessant.
Mit einem Minianteil der Erzeugungskapazitäten aus regenerativen Energiequellen von lediglich 7 Prozent noch in 2013 war RWE die größte Schlafmütze unter den hiesigen Energiemultis. Jetzt bekommt der Konzern die Quittung, die nicht mehr zeitgemäßen Strukturen bringen das Unternehmen in Existenznot.
Die Margen erodieren, das Betriebsergebnis lag zum Halbjahr mit 2 Mrd. Euro um 7 Prozent unter dem Vorjahr. Das ist bedrohlich angesichts einer immer noch immens hohen Nettoverschuldung von 25,6 Mrd. Euro.
Vor allem vor dem Hintergrund drohender neuer Rückstellungen für den Atomrückbau, die dem Konzern verordnet werden könnten. Durchgesickerte Ergebnisse eines Gutachtens für die Bundesregierung sollen eine Milliardenlücke offengelegt haben, RWE könnte es hart treffen.
Das hat Independent Research zuletzt dazu veranlasst, die Verkaufsempfehlung mit einem Kursziel von 10,50 Euro zu bekräftigen.
Doch Gemach, noch ist es eine potenzielle Bedrohung. Letztlich wird es davon abhängen, wie viel das Wirtschaftsministerium den taumelnden Multis noch zumuten will. Es darf unterstellt werden, dass RWE nicht an den Rand des Ruins gedrängt werden soll.
Nach der massiven Verkaufswelle sehen wir daher eine spekulative Chance. Bei 10,50 Euro könnte im zweiten Anlauf ein kurzfristiger Boden gefunden werden, der MACD signalisiert bereits eine Trendabschwächung. Ein High-Risk-Investment für Mutige.
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