Die Walldorfer Softwareschmiede SAP eilte zuletzt von Erfolg zu Erfolg. Nach einem starken Jahr 2011 konnte das Unternehmen die Dividende um satte 83 Prozent auf 1,10 Euro je Aktie erhöhen. Auch der Ausblick auf die laufende Periode ist optimistisch ausgefallen.
Nun muss das Unternehmen aber ausgerechnet im Wachstumsmarkt China Personal austauschen. Gleich mehrere Führungskräfte müssen wegen „Verstößen gegen Verhaltensregeln“ gehen. Konkretere Angaben wurden nicht gemacht. Denkbar ist etwa, dass es die Mitarbeiter mit Schutzrechten nicht so genau genommen haben – wie das in dem Streitfall in den USA mit Oracle der Fall war – oder aber auf dem Absprung in die Selbstständigkeit standen. Tatsache ist aber, dass SAP damit in einem erklärten Kernmarkt der Zukunft einen größeren personellen Aderlass hinnehmen muss.
Wir gehen aber davon aus, dass dies für den Konzern keine unlösbaren Probleme darstellt, das China-Geschäft befindet sich noch im Aufbau, und eine höhere Fluktuation ist in diesem Stadium keine Seltenheit.
Bei der Aktie dürften die jüngsten Meldungen – in Verbindung mit einem schwachen Gesamtmarkt – nur der willkommene Anlass gewesen sein, nach der Rally der letzten Monate auch mal Gewinne mitzunehmen. Das Korrekturpotenzial ist mit dem jüngsten moderaten Kursrückgang zwar noch nicht ausgeschöpft, mittelfristig bleiben wir aber wegen des sehr positiven operativen Trends bullish für SAP.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten