Siemens hat die Erneuerbaren Energien als wichtigen Wachstumsmarkt identifiziert, vor allem Offshore-Windparks zählen aus Sicht des Managements zu den Kernprojekten der nächsten Jahre. Hier muss der Konzern nun erneut einen bösen Rückschlag hinnehmen.
Denn die Stromübertragssparte des Industriekonglomerats ist für den Anschluss der Parks an das Stromnetz verantwortlich und hat sich dabei gründlich verkalkuliert. Sowohl der Zeitplan als auch die Kosten laufen aus dem Ruder. Nachdem im ersten Quartal bereits Rückstellungen in Höhe von rund 200 Mio. Euro gebildet werden mussten, dürften zwischen April und Juni Sonderbelastungen in ähnlicher Höhe anfallen – Fortsetzung folgt. Der Chef der Sparte, Udo Niehage, wird daher ausgetauscht.
Das Geschäft wird damit zu einem Problem für das gesamte Unternehmen, die Gewinnprognose für 2012 (6 Mrd. Euro) ist nicht mehr zu halten, was der Finanzchef zuletzt in einem Interview bereits angedeutet hatte.
Da sich die globalen Konjunkturperspektiven zuletzt eher aufgehellt haben, muss die aktuelle Schwäche der Siemens-Aktie nun eindeutig auf die individuellen Probleme des Konzerns zurückgeführt werden. Wer auf einen weltweiten Aufschwung setzen will, findet daher im DAX derzeit bessere Werte – etwa Daimler, die von Rekord zu Rekord eilen, oder die hervorragend positionierte BASF.
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