Es ist fast schon ein Glaubenskrieg, den Tesla Motors unter Börsenprofis auslöst. Die einen halten den Wert für hoffnungslos überteuert, die anderen für immer noch stark unterbewertet. Im laufenden Jahr dürfte das Schicksal der Aktie von der Performance im chinesischen Markt entschieden werden. Noch sieht es dort nicht allzu rosig aus.
Eine Marktkapitalisierung von 26,4 Mrd. US-Dollar bei einem Umsatz von 2 Mrd. US-Dollar (in 2013) - Skeptiker halten das für Wahnsinn. Die Analysten von Morgan Stanley gehören aber nicht dazu. Sie sehen gewaltige Wachstumsperspektiven und daraus abgeleitet ein Kursziel von 320 US-Dollar - ein Aufwärtspotenzial von rund 50 Prozent.
Um das zu heben, muss Tesla Motors aber zunächst einmal in China durchstarten. Bislang ist das Unternehmen vor allem in den USA erfolgreich, das Reich der Mitte ist nun die erste richtige Nagelprobe für die Auslandsexpansion.
Eigentlich scheint China mit seinen gewaltigen Smogproblemen in den Großstädten und der Lust auf westliche Statussymbole wie gemacht für eine Absatzoffensive. Allerdings steht das Unternehmen vor zahlreichen logistischen und organisatorischen Herausforderungen, die einerseits aus der Produktion in den USA resultieren (die den Verkaufspreis für China kräftig nach oben treibt) und andererseits aus der notwendigen Infrastruktur vor Ort. Denn den Käufern muss zusätzlich zuhause eine Ladestation installiert werden, was den Kaufprozess in die Länge zieht und die Einbindung weiterer Partner erfordert.
Nach einem Anfangshype könnte daher der Absatz in China in den nächsten Quartalen enttäuschend ausfallen. Dann aber würden die Analysten die hochfliegenden Kursziele vermutlich erst mal einkassieren und die Aktie unter Druck setzen.
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