Die Aktie von ThyssenKrupp hat gegenüber dem Apriltief um fast 20 Prozent zugelegt. Dabei sind die jüngsten Geschäftszahlen allenfalls durchwachsen ausgefallen. Doch die Investoren hoffen auf einen baldigen Verkauf des verlustreichen Amerika-Geschäfts. Ende Mai ist allerdings mal wieder eine Frist verstrichen.
Ein Umsatzrückgang um 14 Prozent auf 20 Mrd. Euro und ein Nettoverlust von 0,8 Mrd. Euro - so die wenig schmeichelhafte Bilanz von ThyssenKrupp im ersten Halbjahr 2012/13. Und wieder mal haben die beiden neuen Werke in Brasilien und den USA mit einer Sonderabschreibung von 683 Mio. Euro das Ergebnis verhagelt. Aber auch ohne diesen Effekt sieht es nicht berauschend aus, das bereinigte operative Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten ist ebenfalls von 733 auf 470 Mio. Euro eingebrochen.
Die Analystenzunft reagierte darauf wenig euphorisch, in den neusten Studien wird die Aktie im Moment in der Nähe ihres fairen Werts gesehen. Denn der Verkauf des Amerika-Geschäfts ist nur eine unbedingte Notwendigkeit, um die hohe Verschuldung abzubauen - er bringt das Kerngeschäft aber noch nicht zurück auf den Wachstumspfad.
Zudem bleiben Zweifel, wann eine Veräußerung endlich gelingt. Vor einigen Wochen wurde noch ein Abschluss bis Ende Mai vage in Aussicht gestellt, dieser Termin ist nun ergebnislos verstrichen. Das zeigt, dass es dem Management schwerfällt, den anvisierten Preis von mindestens 3,4 Mrd. Euro zu erzielen.
Dennoch wird die Aktie vermutlich positiv reagieren, wenn der Abschluss endlich unter Dach und Fach ist. Wegen der bestehenden Probleme im verbleibenden Kerngeschäft dürfte der Aufschwung aber vorerst noch nicht von Dauer sein.
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