Die Analysten von GSC Research bewerten die Aktie der EQS Group AG nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen weiter als Halteposition, stufen die Story aber als überzeugend ein, vor allem wegen des Expansionspotenzials auf dem chinesischen Markt.
Mit einem starken Abschlussquartal habe EQS insgesamt zufriedenstellende Geschäftszahlen für 2014 berichten können, nachdem im Jahresverlauf insbesondere die Zahlen des ersten Halbjahres zunächst noch rückläufig ausgefallen seien. Letztlich sei der Konzernumsatz um 3,5 Prozent auf 16,4 Mio. Euro gestiegen, die Gesamterträge mit 6 Prozent sogar noch etwas stärker.
In der Berichterstattung der Ergebniszahlen habe das Management erstmals sogenannte „Non-IFRS“-Daten eingeführt. Diese würden laut Definition der Gesellschaft um Akquisitionsaufwendungen sowie planmäßige Abschreibungen auf erworbene Kundenstämme bereinigte Erträge darstellen. Diese Non-IFRS Aufwendungen hätten sich auf knapp 0,5 (Vj. 0,1) Mio. Euro summiert. Bereinigt um diesen Betrag sei das operative Ergebnis (EBIT) um 3 Prozent auf 3,3 Mio. Euro gesunken. Das tatsächlich ausgewiesene EBIT habe entsprechend nur bei 2,8 nach 3,3 Mio. Euro im Vorjahr gelegen.
Das ausgewiesene Ergebnis je Aktie habe sich von 1,83 auf 1,57 Euro reduziert, liege damit aber deutlich über der letzten GSC-Schätzung von lediglich 1,02 Euro.
Bei der Bewertung der Geschäftszahlen 2014 der EQS Group AG sei zu berücksichtigen, dass die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr zahlreiche Belastungsfaktoren habe kompensieren müssen. Zu nennen seien hier insbesondere die herben Rückgänge im Mittelstandsanleihenmarkt, die erhöhten Expansionskosten, aber auch einmalige Faktoren wie die Akquisitions- und Integrationsaufwendungen der im April übernommenen TodayIR sowie Implementierungskosten für ein neues ERP-System. Zudem haben unverändert auch nachhaltig negative Marktentwicklungen wie die sich weiter reduzierende potenzielle Kundenbasis von börsennotierten Unternehmen in Deutschland, wo den De- bzw. Downlistings nicht genügend neue Börsengänge gegenüberstehen, belastet.
Auch wenn die umgesetzte Internationalisierungsstrategie aktuell kostspieliger zu sein scheine als von den Analysten erwartet, bewertet GSC Research die erhöhten Anstrengungen insbesondere in dem im Wandel befindlichen chinesischen Markt als absolut richtig. Derzeit würden sich dort erhebliche Geschäftschancen auftun, nachdem sich der chinesische Kapitalmarkt über die Kooperation der Börsen Shanghai und Hongkong zur Shanghai-Hongkong Stock Connect geöffnet habe. Die Analysten gehen davon aus, dass der chinesische EQS-Ableger wie bei den vorherigen Auslandsexpansionen ebenfalls nach drei bis fünf Jahren profitabel sein und danach aufgrund der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells auch mit stetig steigenden Ergebnissen in der Gewinnzone verbleiben werde.
GSC Research ist unverändert von der grundsätzlichen Wachstumsstory der EQS Group AG mit ihrem cashflow-starken Geschäftsmodell überzeugt. Die geographische Expansion erachten die Analysten als wichtig und richtig, auch wenn diese zunächst einmal die Gewinnentwicklung drücke. Vor diesem Hintergrund bestätigt das Researchhaus das „Halten“-Votum. Dabei erhöhen die Analysten trotz der für 2015 und 2016 leicht reduzierten Gewinnerwartungen das Kursziel von 27,50 auf 32,50 Euro. Das reflektiere zum einen das nochmals deutlich gesunkene Zinsumfeld, das die Bewertungsmultiplikatoren entsprechend beeinflusse, sowie zum anderen das gestiegene langfristige Potenzial des chinesischen Marktes.
(Quelle: Aktien-Global-Researchguide)
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