Die Kosten der Expansion in Deutschland und die Auswirkungen der Katarkrise haben nach Darstellung von SRC Research das Ergebnis von PORR im ersten Halbjahr 2017 belastet. Die Analysten sehen in dem weiter gestiegenen Auftragsbestand aber einen Beleg für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und stufen den Kurseinbruch nach den Zahlen als Überreaktion ein.
Gemäß SRC Research habe PORR seine vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr 2017 veröffentlicht und einen Ergebnisrückgang aufgrund von Sondereffekten bekannt geben müssen. Trotz eines Anstiegs in der Produktionsleistung, welche deutlich um 21% auf über 2 Mrd. Euro gestiegen sei, habe das operative Ergebnis auf Basis des EBITDA mit über 55 Mio. Euro um 18% unter dem Vorjahreswert von 68 Mio. Euro gelegen. Über denselben Zeitraum sei das Vorsteuerergebnis (EBT) um rund 88% gefallen und habe somit mit 2,5 Mio. Euro deutlich unter den mehr als 21 Mio. Euro aus dem letzten Jahr gelegen.
Diese Ergebnisse seien gemäß SRC Research enorm durch Sondereffekte beeinflusst worden. Auf der einen Seite seien durch die politischen Turbulenzen aus der seit Juni bestehenden Katar-Krise erhöhte Kosten durch komplexere Logistik- und Beschaffungsprozesse in Middle East entstanden. Zum anderen habe das rapide Wachstum in Deutschland, welches vom Unternehmen angestrebt worden sei, um die Kapazitäten weiter auszubauen und eine flächendeckende Marktpräsenz zu erreichen, zu weiteren Kosten geführt, während die Integration und die entsprechenden Ergebnisbeiträge erst in den kommenden Quartalen folgen und sich somit noch nicht im Ergebnis widerspiegeln würden.
Im Zuge der Zahlenveröffentlichung habe das Unternehmen ebenfalls seine Guidance für das Gesamtjahr 2017 verringert und gehe jetzt von einem Ergebnis leicht unter Vorjahresniveau aus.
Positiv sei anzumerken, dass der Auftragsbestand und -eingang in den ersten sechs Monaten des Jahres weiter zugelegt hätten. Der Auftragseingang liege bereits jetzt bei knapp 3 Mrd. Euro und sei somit deutlich über dem Vorjahreswert von über 2,5 Mrd. Euro. Der Auftragsbestand setze seine Rekordserie weiter fort und liege derzeit bei 5,7 Mrd. Euro (1H 2016: 5,5 Mrd. Euro). Dies spreche für die enorme Wettbewerbsfähigkeit und gute Reputation des Unternehmens.
Der Aktienmarkt habe mit einem Kursverlust von rund 18% gegenüber dem gestrigen Schlusskurs von 29,36 Euro, auf 24,25 Euro (Stand heute um 10 Uhr) nach Meinung der Analysten klar übertrieben auf die Bekanntmachung der vorläufigen Zahlen reagiert. Das Unternehmen habe in den letzten Jahren kontinuierlich seine Profitabilität gesteigert und wie im letzten Update des Researchhauses vom 30. Mai beschrieben, sehen die Analysten die Wachstumsabsichten und guten Aussichten im deutschen Markt als wichtigen Schritt nach vorne für das Unternehmen an, da insbesondere auch der deutsche Infrastruktursektor gute Margen für die Zukunft biete.
In Folge des schwächeren Halbjahresergebnisses habe SRC Research die GuV-Schätzungen für das laufende Jahr sowie für die Folgejahre entsprechend verringert. Die Analysten würden nun von einem Vorsteuerergebnis von etwa 85 Mio. Euro für 2017 ausgehen. Weiterhin habe das Researchhaus das Kursziel von 40 Euro auf 36 Euro verringert. Die Kaufempfehlung mit dem Rating Buy werde weiterhin beibehalten, insbesondere nach dem aus Sicht von SRC Research übertriebenen Kursrückgang am heutigen Tage.
(Quelle: Aktien-Global-Researchguide)
Hinweis nach § 34b Abs. 2 WpHG: Die dieser Zusammenfassung zugrundeliegende Finanzanalyse kann unter folgender Adresse eingesehen werden:
http://www.src-research.de/pdf/PORR_23Aug17.pdf
Die mit dem Ausgangsdokument verbundene Offenlegung nach § 34b Absatz 1 Satz 2 WpHG findet sich im Anhang / Disclaimer des Dokuments.
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten