Siemens richtet sich nach einer Analyse von SRH AlsterResearch neu aus, die BRIC-Staaten dominieren nicht mehr die Agenda, verstärkt werde hingegen der Fokus auf die dezentrale und hochvolatile Energieerzeugung sowie auf die High-end Automatisierung. Neben zahlreichen Arbeitsplätzen könne auch der Anteil an BSH Bosch und Siemens Hausgeräte dem erneuten Umbau zum Opfer fallen. Die Aktie bleibt aus Sicht der Analysten unverändert ein Kauf.
Laut SRH AlsterResearch hat CEO Kaeser zuletzt noch einmal verdeutlicht, dass Siemens mit der „Vision 2020“ auf eine angepasste Wahrnehmung der globalen Wachstumsperspektive reagiere. Eine durch gewaltigen Nachholbedarf der BRIC-Regionen angeschobene Dynamik der dort zu tätigenden Infrastrukturinvestitionen bestimme nicht mehr die Unternehmensplanung; die unter Führung von Peter Löscher auf ein entsprechendes Szenario hin ausgelegten Erweiterungen der Vertriebs- und Organisationsstrukturen würden zurückgebaut.
Das neu verkündete Konzept setze darauf, dass in einer global verlangsamten Wirtschaftsentwicklung, die vielfach von Konsolidierung geprägt sein werde, Chancen in der Mitgestaltung der Ausleseprozesse lägen. In den reifen Märkten Europa und Nordamerika, deren industrieller Grundstock mit Ausnahme der Gasindustrie (Nordamerika) kaum noch wachsen werde, bilde der Wandel zu einer dezentralen und hoch volatilen Energieerzeugung mit entsprechenden Anpassungsnotwendigkeiten für die Energieverteilung ein hervorragendes Betätigungsfeld der bei Siemens gebündelten Kompetenzen (Energiemanagement).
Eine Produktkategorie von Siemens, die vom Konsolidierungsdruck innerhalb verlangsamt wachsender Industrien profitiere, sei zudem die High end-Automatisierung. U.a. in China nimmt der Bedarf weiter zu.
7.600 Arbeitskräfte in den Stabs- und Zentralabteilungen der ab 2014/15 gestrichenen Ebene der Sektoren sowie 4.000 in der weltweit bislang in regionale Cluster eingeteilten Vertriebsorganisation unterliegen nun nach Darstellung von SRH AlsterResearch einer Re-Allokation. Bis 2016 solle die Entwicklung der Personalkosten (26,4 Mrd. Euro in 2012/13) so um 1 Mrd. Euro entlastet werden.
Leitthema der angestrebten Ausrichtung von Siemens seien auf Datenanalytik basierende Effizienzgewinne in Industrie, Energie, Medizin und Verkehr. Im Kontrast dazu sei Siemens - im Gegensatz zu Bosch - am Technikansatz des „Smart Home“, also der Vernetzung von Haushaltsgütern in der Sphäre des privaten Endverbrauchers, nicht interessiert. Eine Trennung von dem fünfzigprozentigen Anteil an BSH Bosch und Siemens Hausgeräte sei daher möglich, dafür sollte Siemens mindestens 2,5 Mrd. Euro erhalten.
Die nun detailliert skizzierten Pläne führen zu keiner Änderung des Anlageurteils von SRH Alterresearch, die Analysten stufen den Titel weiterhin als Kauf mit einem Kursziel von 135 Euro ein.
(Quelle: Aktien-Global-Researchguide)
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