Der Sanierungsspezialist Blue Cap hat seinen Anlegern in den letzten Wochen ein Wechselbad der Gefühle bereitet. Erst wurde der Kauf der Assets von der insolventen Neschen AG vermeldet, dann erfolgte eine Auflösung des Kaufvertrags, weil Sicherungen nicht fristgemäß freigegeben wurden. Schließlich gab es hier doch noch eine Einigung, die in einen neuen Kaufvertrag mündete. Der endgültige Abschluss des Prozesses würde Blue Cap einen kräftigen Wachstumssprung bescheren, die Neubewertung an der Börse ist angelaufen.
Das Geschäftsjahr 2015 hat Blue Cap auf Konzernebene mit durchwachsenen Resultaten abgeschlossen. Der Umsatz konnte nur moderat um 1,6 % auf 79,8 Mio. Euro gesteigert werden. Der Großteil der Töchter hat sich zwar positiv entwickelt, das wurde aber durch einen deutlichen Rückgang im Geschäft mit Verarbeitungssystemen für Druckerzeugnisse konterkariert. Der Abschluss der Restrukturierung der verantwortlichen Gesellschaft Gämmerler belastete auch das Konzern-EBIT, das sich von 4,1 auf 3,6 Mio. Euro reduzierte. Im laufenden Jahr könnte Blue Cap nun aber endlich die Früchte der in den letzten Jahren erzielten Sanierungsfortschritte ernten. Das konservativ kommunizierende Management hat einen Erlösanstieg auf 100,6 Mio. Euro und eine EBIT-Verbesserung auf 5,7 Mio. Euro prognostiziert.
Basis der Zielsetzung war das Portfolio nach dem im Januar verkündeten Einstieg bei der Gold- und Silberscheideanstalt Carl Schaefer, die neue Tochter soll rund 14 Mio. Euro zu den Konzernerlösen in 2016 beisteuern. Das organische Wachstum beziffert das Management auf einen hohen einstelligen Prozentsatz. Wird nun aber die Neschen-Übernahme tatsächlich abgeschlossen, dürfte die Umsatzprognose deutlich angehoben werden. Neschen hat allein im ersten Quartal einen Umsatz von 13,8 Mio. Euro erzielt und dürfte noch für mehrere Monate konsolidiert werden.
Wir rechnen daher mit einer Anhebung der Umsatzprognose auf…
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