Unser ehemaliger Empfehlungslisten-Titel Daldrup & Söhne hat seinen Aktionären eine längere Leidenszeit beschert. Der Bohrdienstleister arbeitet seit Jahren daran, den Betrieb von Geothermiekraftwerken als zweites Standbein aufzubauen. Doch der Transformationsprozess wurde von mehreren Rückschlägen begleitet, zudem erlebte das Unternehmen zwischenzeitlich eine Auftragsflaute im Kerngeschäft. Mittlerweile ist das Orderbuch wieder gut gefüllt, und zumindest ein Kraftwerk steht kurz vor dem Betriebsstart. Davon könnte die Aktie profitieren.
Das Traditionsunternehmen Daldrup & Söhne wurde bereits im Jahr 1946 gegründet. Auch nach dem Börsengang im Jahr 2007 hält die Familie Daldrup mit 65,2 % die Mehrheit der Anteile und stellt mit Josef Daldrup auch den Vorsitzenden des vierköpfigen Vorstands. Der Fokus der Gesellschaft liegt auf Bohrdienstleistungen für verschiedene Bereiche, wobei sich der Schwerpunkt in den letzten Jahren in den Bereich Tiefengeothermie verlagert hat. Die Aktivitäten in diesem Sektor steuerten im letzten Jahr 16,4 Mio. Euro oder 52,8 % zu den Konzernerlösen bei. Ein hohes Gewicht entfällt auch auf das Segment Rohstoffe & Exploration (12,0 Mio. Euro, 38,7 %), während umwelttechnische Dienstleistungen (2,4 Mio. Euro, 7,6 %) und die Wassergewinnung (0,3 Mio. Euro, 1,0 %) das Leistungsspektrum abrunden. Neben der langjährigen Erfahrung in dem anspruchsvollen Geschäftsfeld der Tiefenbohrungen verfügt das Unternehmen als wichtiges Asset über ein breites Portfolio eigener Bohranlagen, die eine Realisation von Vorhaben bis zu einer Tiefe von 6.000 Metern ermöglichen.
Die Rentabilität von Tiefengeothermieprojekten wird von den Förderbedingungen stark beeinflusst, die Vergütung für die Stromerzeugung wird in Deutschland durch das EEG geregelt. Die Gesetzesnovelle im Jahr 2014 führte temporär zu Verunsicherung im Sektor, was Daldrup & Söhne in Form einer zurückhaltenden Auftragsvergabe zu spüren bekam. Das Resultat war ein deutlicher Umsatzrückgang auf nur noch 17,3 Mio. Euro (-67 %) in 2015. Letztlich wurden für die Branche aber weiterhin günstige Rahmenbedingungen und somit Planungssicherheit geschaffen. Der Konzern konnte im Anschluss daher mehrere Großaufträge akquirieren, auch die Nachfrage nach Bohrungen für Anlagen, die ausschließlich der Wärmeerzeugung dienen, entwickelt sich erfreulich. Im letzten Jahr konnte der Umsatz so bereits wieder um 80,4 % auf 31,1 Mio. Euro gesteigert werden.
Ende Mai summierte sich der Auftragsbestand auf 65 Mio. Euro, was eine weitgehende Auslastung der Bohranlagen bis Ende nächsten Jahres sichert. Für die laufende Periode erwartet das Management eine Gesamtleistung von 40 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge von 2 bis 5 %. Die Profitabilität ist noch ausbaufähig, im letzten Jahr entsprach der operative Überschuss von 0,95 Mio. Euro in Relation zur Gesamtleistung einer Rendite von 2,4 %.
Den Schlüssel zu einer höheren Profitabilität sieht das Management in…
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