Die Digitalisierung unternehmerischer Prozesse bleibt ein Megathema unserer Tage. Internet der Dinge, Smart Building oder Industrie 4.0 sind die Schlagwörter. Während die Unternehmen selbst darin die Chancen auf erhebliche Effizienzsprünge sehen, verspricht das Thema für Zulieferer, Ausrüster und Systemintegratoren ein Riesengeschäft. Dass dies dennoch mit vielen Herausforderungen einhergeht, zeigt exemplarisch Euromicron.
Euromicron sieht sich als Anbieter ganzheitlicher Lösungen im Rahmen unternehmerischer Digitalstrategien. Von der eigenen Struktur her geht die Firma dabei einen eher ungewöhnlichen Weg. So fungiert Euromicron faktisch als Holding-Gesellschaft, unter deren Dach insgesamt 16 mittelständisch geprägte Tochtergesellschaften aktiv sind. Sie gemeinsam haben sich dabei auf drei Themengebiete spezialisiert: Digitale Gebäude, Industrie 4.0 und kritische Infrastrukturen. Letzteres umfasst von Kundenseite her Bereiche wie Strom- und Wasserversorgung, Gesundheitswesen und staatliche Verwaltungen. Dabei geht es insbesondere auch um sicherheitsrelevante Aspekte wie Datensicherheit, Ausfallsicherheit und geschützte Datenverbindungen. Ein Leitthema für die Arbeit von Euromicron bzw. seiner Portfoliounternehmen ist besonders das Internet der Dinge (IoT), wofür Euromicron sowohl Soft- und Hardware-Lösungen als auch entsprechende Dienstleistungen rund um Integration und Wartung anbietet.
Dass diese Kombination allerdings kein Selbstläufer ist, zeigten nicht zuletzt die Zahlen zum Bilanzjahr 2018. Diese wiesen einen Umsatzrückgang um 4,5 % gegenüber dem Vorjahr aus. Rund halbiert auf 6,5 Mio. Euro wurde der operative Gewinn auf EBITDA-Ebene. Mit dem Resultat, dass erneut ein Verlust, diesmal in Höhe von 11,5 Mio. Euro, ausgewiesen werden musste. Es war das vierte Jahr in Folge in den roten Zahlen. Und eine sichtbare Verbesserung in diesem Jahr ist bislang auch noch nicht in Sicht. Die Zahlen zum ersten Quartal geben das zumindest nicht her. So musste Euromicron in Q1 einen weiteren Umsatzrückgang um 6,4 % auf 70,3 Mio. Euro melden. Auch wenn man selbst diesen Rückgang als „planmäßig“ bezeichnete, enttäuschte er doch die Markterwartungen. Gleiches galt auch für den Auftragseingang, der gut 10 % unter dem Vorjahreswert lag.
Dennoch: An seiner Jahresprognose hält Euromicron trotz des offensichtlichen Fehlstarts weiter fest. Diese sieht eine Umsatzsteigerung im Gesamtjahr auf 325 bis 335 Mio. Euro vor. Die EBITDA-Marge, die 2018 bei mageren 2 % lag, soll sich mindestens verdoppeln, im Maximum auf 5,5 % steigen. Das mittelfristige Ziel liegt sogar bei rund 8 % Marge. Eine gewisse Grundlage gibt es auch dafür.
Denn der Auftragsbestand lag zum Ende von Q1 schon bei knapp 160 Mio. Euro. Hinzu kommt, dass der von Euromicron inzwischen angestoßene Restrukturierungsprozess langsam an Kontur gewinnt, mit entsprechendem Einfluss auch auf die Zahlen. Das Unternehmen hatte hier innerhalb seines Konzerngeflechts und seiner Kerngeschäfte Umstrukturierungen angestoßen, die nachhaltig die Profitabilität…
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