Funkwerk, der Spezialist für Informations- und Kommunikationssysteme im Bahnverkehr sowie für Videosicherheitslösungen, hat im letzten Jahr seinen Umsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen um 2,4 % auf 77,4 Mio. Euro gesteigert und das operative Ergebnis sogar um 14,8 % auf 5,4 Mio. Euro verbessert. Unter dem Strich wurde ein Gewinn von 4,0 Mio. Euro erwirtschaftet, der zwar deutlich unter dem Vorjahreswert (7,5 Mio. Euro) gelegen hat, bereinigt um einmalige Steuereffekte aus 2015 aber eine operative Verbesserung um mehr als ein Viertel darstellte.
Während die Zahlen für 2016 somit teilweise über unseren Erwartungen ausgefallen sind, blieb die Prognose für 2017 nach unserer Einschätzung eher verhalten. Auf Basis eines Auftragseingangs von 80,5 Mio. Euro (Vorjahr: 82,0 Mio. Euro) und eines um 0,9 Mio. Euro auf 49,9 Mio. Euro leicht erhöhten Auftragsbestandes strebt Funkwerk für das laufende Jahr einen Umsatz von 77 Mio. Euro und ein Betriebsergebnis von 4 Mio. Euro an. Insbesondere der deutliche Ergebnisrückgang gegenüber 2016, den das Unternehmen mit einem veränderten Umsatzmix (Wegfall des Großauftrags der Niederländischen Bahn) begründet, hat uns überrascht. Dies gilt auch für die mittelfristige Margenzielsetzung, die der Vorstand mit „über 5 %“ lediglich auf dem Zielniveau dieses Jahres belassen hat.
Dabei verfügen die Thüringer gerade in dem Kerngeschäft Zugfunk GSM-R, in dem das Unternehmen letztes Jahr mehr als die Hälfte seiner Erlöse erwirtschaftet hat, über eine starke Marktstellung und eine technologische Führungsposition, mit der sie den Kunden Lösungen für neue regulatorische Anforderungen bieten. Allerdings besitzt Funkwerk auf diesem Gebiet nach eigenen Angaben bereits einen Marktanteil von über 75 %, was die Wachstumschancen begrenzt.
In Verbindung mit dem intensiven Wettbewerb auf dem Gebiet der Videosicherheitssysteme bedeutet dies für Funkwerk ein insgesamt nur moderates Expansionspotenzial, das sich in der niedrigen Bewertung widerspiegelt. Auf Basis unserer Gewinnschätzungen sehen wir…
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