GBK Beteiligungen ist bereits lange im Geschäft, nämlich seit 1969, und fristet trotzdem am Kapitalmarkt so etwas wie ein Schattendasein, andere Beteiligungsgesellschaften stehen bei den Anlegern deutlich mehr im Fokus. Das liegt zum einen daran, dass das Unternehmen aus Kostengründen nur an den Regionalbörsen Hamburg, Stuttgart und München notiert ist, und zum anderen an dem speziellen Geschäftsmodell, in dessen Rahmen der Partner Hannover Finanz eine zentrale Rolle spielt. Dennoch oder gerade deswegen ist die Aktie aus unserer Sicht ein Investment wert.
Seit 2002 ist GBK mit dem Private-Equity-Spezialisten Hannover Finanz eng verbandelt, ein Geschäftsbesorgungsvertrag eröffnete der Beteiligungsgesellschaft die Chance, bei Investitionen von Hannover Finanz in mittelständische Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum als Co-Investor aufzutreten. Das ermöglichte GBK den Aufbau eines in Relation zur Investitionssumme breit gestreuten Portfolios, bei dem über Hannover Finanz trotzdem ein substanzieller Einfluss auf die Beteiligungen genommen werden konnte. Derzeit beträgt das Investitionsvolumen 32 Mio. Euro und verteilt sich auf 30 Unternehmen mit einem Schwerpunkt im Bereich der Industrie.
Das 2013 neu eingeführte Kapitalanlagegesetzbuch erforderte eine Überarbeitung der Vertragsbeziehung mit Hannover Finanz, an der engen Kooperation hat dies aber nichts geändert. Wegen der neuen Regulierung erfolgt ab 2014 auch erstmals der Ausweis von Verkehrswerten in der Bilanz, bislang wurde konservativ zu Anschaffungskosten nach HGB bilanziert. Der aktuelle Wert der Beteiligungspositionen wird im Rahmen einer „sorgsamen Einschätzung“ auf 54,2 Mio. Euro per Ende Dezember taxiert, hinzu kommt eine komfortable Liquidität von 13,2 Mio. Euro. Dem kumulierten Wert von 67,4 Mio. Euro steht aber nur ein Börsenwert von 46,4 Mio. Euro gegenüber, ein attraktiver Abschlag von 31 %. Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt dabei 66,6 Mio. Euro (9,86 Euro je Aktie), bei einer EK-Quote von beeindruckenden 97 %. Das dürfte einige Anleger überrascht haben, wie der jüngste Aufwärtstrend der Aktie zeigt. Mit der neuen Bilanzierung steigt die Chance, dass die Unterbewertung nun abgebaut wird.
Denn die operativen Zahlen geben eigentlich überhaupt keinen Anlass für einen so hohen Abschlag, ganz im Gegenteil. GBK wirtschaftet seit Jahren zuverlässig profitabel, selbst im globalen Krisenjahr 2009 wurde ein Überschuss von 0,14 Mio. Euro erwirtschaftet. Dieser erhöhte sich im Anschluss sukzessive bis auf einen Rekordwert von 5,1 Mio. Euro in 2013 nach einem großen Exit. Das letzte Jahr war dagegen mehr von Neuinvestments geprägt, dennoch konnte mit kleineren Verkäufen ein Gewinn aus Veräußerungsgeschäften von 1,2 Mio. Euro erwirtschaftet werden, so dass GBK ein realisiertes Nettoergebnis von 0,9 Mio. Euro erzielt hat. Hinzu kommen nicht realisierte Erträge aus Neubewertungen in Höhe von 5,1 Mio. Euro.
Das dürfte die Basis für eine erneut attraktive Ausschüttung an die Aktionäre darstellen. GBK hat in den vergangenen Jahren – auch 2009! – immer eine Basisdividende von 0,10 Euro je Aktie ausgekehrt, zuzüglich einer Sonderausschüttung in Abhängigkeit vom Exiterfolg. Für 2013 lag diese Komponente bei satten 0,50 Euro je Aktie, dies wird sich aber nun nicht wiederholen. Das Management hat im letzten Aktionärsbrief allerdings explizit darauf hingewiesen, dass auch der Ergebnisvortrag für die Dividende genutzt werden kann. Wir rechnen daher mit…
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