Für die Aktie von Heidelberger Druck ging es in den letzten Jahren unter größeren Schwankungen seitwärts. Das spiegelt die Unsicherheit wider, ob dem Konzern nach der gelungenen Restrukturierung die Rückkehr auf einen profitablen Wachstumspfad gelingt. Mit der Veröffentlichung ehrgeiziger Mittelfristziele hat das Management im Juni die Hoffnungen der Anleger stimuliert, die Zahlen für das erste Quartal 2017/18 untermauern den Optimismus.
Die digitale Wende in der Druckindustrie hat Heidelberger Druckmaschinen verschlafen. Erste Gehversuche waren wenig erfolgreich, so dass sich das Unternehmen zunächst wieder auf das traditionelle Bogenoffsetgeschäft konzentriert hat. Die digitale Zeitenwende der Printindustrie erzwang dann aber eine erneute Kurskorrektur. Mittlerweile hat Heidelberger Druckmaschinen die Formel gefunden, die den Konzern zurück auf einen dynamischen Expansionskurs führen soll. Die strategischen Schwerpunkte wurden auf den digitalen Verpackungsdruck, den Service, Verbrauchsmaterialien und Software gelegt.
Bis 2022 soll der Umsatz auf 3 Mrd. Euro steigen, EBITDA und Nettogewinn sollen sich dann auf 250 bis 300 Mio. Euro bzw. mindestens 100 Mio. Euro belaufen. Zum Vergleich: Im letzten Geschäftsjahr wurde bei einem Umsatz von 2,52 Mrd. Euro ein Überschuss von 36,2 Mio. Euro erzielt. Die laufende Finanzperiode wird als Übergangsjahr mit einem stagnierenden Umsatz gesehen, in dem die Wachstumsinitiativen sukzessive ausgerollt werden. Im ersten Quartal 2017/18 wurde der Umsatz moderat um 1,9 % auf 495 Mio. Euro gesteigert. Positiv zu werten ist, dass sich das EBITDA währenddessen sprunghaft von 1 auf 14 Mio. Euro verbessert hat. Auch der Auftragseingang ist mit 629 Mio. Euro ordentlich ausgefallen.
Heidelberger Druck ist auf einem guten Weg, lediglich der Nachweis steht noch aus, dass die neue Positionierung zu einer nachhaltigen Wachstumsdynamik führt. Kann das Unternehmen in den nächsten Quartalen einen sukzessive wachsenden Auftragseingang vorweisen, dürfte sich die Aktie…
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