Im August letzten Jahres hatten wir risikobereiten Anlegern den Aufbau einer kleinen Position bei Heidelberger Druckmaschinen nahegelegt. Die Spekulation ist bislang nicht aufgegangen, die Aktie hat seitdem weiter nachgegeben. Die Investoren zweifeln offenbar daran, dass das Unternehmen die anvisierten Ziele erreichen kann. Doch die Chancen dafür sind zuletzt deutlich gestiegen.
Im Geschäftsjahr 2015/16 will Heidelberger Druckmaschinen eine operative Gewinnmarge vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von mindestens 8 % verdienen – dieses Ziel des Restrukturierungsprozesses wird vom Management immer wieder betont. Nachdem die Resultate noch vor zwei Jahren tiefrot ausgefallen sind, rückt die Vorgabe mittlerweile in Reichweite. Im ersten Halbjahr 2014/15 hat das Unternehmen, bereinigt um Sondereinflüsse, ein EBITDA von 53 Mio. Euro verdient, das entspricht in Relation zum Umsatz von 996 Mio. Euro einer Marge von 5,3 %.
Dabei wurde der Portfolioumbau mit hohem Tempo fortgesetzt. Das Unternehmen hat weitere Stellen abgebaut und sich u.a. von Teilen der Sparte Weiterverarbeitungsmaschinen (Postpress) und dem zugehörigen Werk in Leipzig verabschiedet, die Herstellung der Maschinen für den Verpackungsdruck wurden an einen Partner in China ausgelagert. Derweil wird die Expansion im Bereich Digitaldruck fortgesetzt, vor allem der Etikettendruck soll nach der vollständigen Übernahme der vormaligen Minderheitsbeteiligung Gallus Holding neue Wachstumsimpulse bringen. Das ist auch dringend nötig, denn zum Halbjahr lag der Umsatz noch fast 10 % unter dem Vorjahreswert.
Für nachhaltige Profitabilitätsverbesserungen scheint eine Rückkehr auf den Wachstumspfad unabdingbar, aktuell sorgt hier auch die schwache Wirtschaftsentwicklung in China für einen Dämpfer. Eine große Hilfe dürfte allerdings die…
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