Mit einer Innovationsoffensive und einer Erweiterung des Geschäftsmodells versucht Heidelberger Druckmaschinen, die Umsatz- und Gewinnentwicklung von den schwierigen Rahmenbedingungen in der Branche abzukoppeln. Der Erfolg hält sich bislang in Grenzen, was die Aktie stark belastet hat. Allerdings dürften dafür zu einem substanziellen Teil konjunkturelle Faktoren verantwortlich sein, die Strategie bleibt aussichtsreich.
In einem schwierigen Branchenumfeld, in dem der Siegeszug digitaler Angebote den Kunden aus dem Printbereich das Leben schwer macht, arbeitet Heidelberger Druck seit längerem an der Etablierung eines neuen Wachstumsmodells. Zu den Säulen des Konzepts zählen Produkte für den potenzialträchtigen industriellen Digitaldruck, Zusatzangebote im Bereich Software und Dienstleistungen (insb. Vernetzung der Anlagen und Big Data), Verbrauchsmaterialien und schließlich die Vermarktung der Leistungen auch im Rahmen eines Abonnementmodells mit stetig wiederkehrenden Einnahmen. Gerade die letztgenannte Initiative zählt zu den großen Hoffnungsträgern. Mit 30 Vertragsabschlüssen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2018/19 (per 31.03.) liegt der Aufbau des Bereichs im Plan.
Das konnte zuletzt die Schwäche im Stammgeschäft aber noch nicht auffangen. Nachdem im letzten Geschäftsjahr Umsatz (+2,9 % auf 2,49 Mrd. Euro) und bereinigtes EBITDA (+4,6 % auf 180 Mio. Euro, Marge: 7,2 %) noch leicht gesteigert werden konnten, sorgte vor allem eine zurückhaltende Nachfrage in Europa im ersten Quartal 2019/20 für einen Rückgang um 7,2 % (auf 502 Mio. Euro) bzw. 30 % (auf 14 Mio. Euro). Der Vorstand musste daraufhin die zuvor ohnehin schon maue Prognose für das Gesamtjahr nach unten anpassen: Während die Erlöse entsprechend der bisherigen Zielsetzung...
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