Während die meisten Aktien noch die jüngste Marktschwäche verdauen, kratzen die Anteilsscheine der IVU Traffic AG bereits an neuen Höchstkursen. Und das ist kein Zufall, denn die Geschäftszahlen wie auch Perspektiven des Unternehmens sind glänzend, noch dazu sitzen die Berliner auf einem beträchtlichen Cashpolster. Obwohl die IVU-Aktie in den letzten beiden Jahren um mehr als 150 % zugelegt hat, verfügt sie auf dem aktuellen Niveau noch über reichlich Potenzial.
IVU Traffic hat sich auf Steuerungssysteme für öffentliche Verkehrsnetze spezialisiert. Die modularen Softwarelösungen decken praktisch das gesamte Spektrum an Planungs- und Betriebsaufgaben in Bus- und Bahnnetzen ab, von der Fahrplangestaltung und -steuerung, über die Personal- und Flottendisposition bis hin zur Ticket- und Leistungsabrechnung. Daneben werden auch Lösungen für Spezialgebiete wie das Abfallmanagement, die Analyse von Unternehmensstandorten oder die Durchführung öffentlicher Wahlen angeboten. Weltweit setzen bereits über 500 Kunden auf die Systeme von IVU. Der regionale Schwerpunkt liegt mit einem Umsatzanteil von 50 % immer noch in Deutschland, die internatonale Expansion gewinnt in den letzten Jahren aber zunehmend an Bedeutung.
Die Neukundengewinnung, insbesondere im Ausland, hat denn auch wesentlichen Anteil daran, dass IVU seit vielen Jahren ein stabiles Wachstum generiert. Obwohl das Geschäft mit Projektlaufzeiten von zwei bis drei, mitunter sechs Jahren durchaus zyklisch ist, konnten die Berliner seit 2005 bis auf eine Ausnahme in jedem Jahr den Umsatz und operativen Gewinn steigern, letzteren mit durchschnittlich fast 15 % p.a. Dieser Trend riss auch im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht ab, als die Erlöse erneut um 4 % auf 46,3 Mio. Euro und das EBIT um 14 % auf 3,9 Mio. Euro vorankamen. Im ersten Quartal 2014 musste zwar ein leichter Umsatzrückgang hingenommen werden, dies hängt aber nur mit dem typischerweise saisonal schwachen Jahresauftakt zusammen. Der Rohertrag, der die zugekaufte Hardware außer Acht lässt und insofern aussagekräftiger ist, konnte indes stabil gehalten werden.
Unschöner mag zunächst erscheinen, dass das EBIT im ersten Quartal mit -820 Tsd. Euro etwas tiefer in die Verlustzone gerutscht ist als im Vorjahr (-585 Tsd.). Diese Ertragsdelle ist jedoch nicht marktbedingt, sondern als Vorleistung für künftiges Wachstum zu verstehen, für das IVU die Belegschaft und Personalkosten mit einem Plus von 7 % schon einmal kräftig aufgestockt hat. Dem gegenüber steht ein üppiger Auftragsbestand, der mit 40 Mio. Euro bereits …