In den letzten anderthalb Jahren war der Blick der Anleger vor allem auf die Risiken von K+S gerichtet. Der Bruch des Absatzkartells von Russland und Weißrussland hatte den Kalipreis abstürzen lassen und den Segmentgewinn des DAX-Konzerns stark geschmälert. Die laufende Großinvestition in den Aufbau einer neuen Kalimine in Kanada schien damit zu einem denkbar falschen Zeitpunkt zu kommen. Nach überraschend starken Zahlen für das dritte Quartal setzt jetzt allerdings langsam ein Prozess des Umdenkens ein.
Im Gegensatz zu den zeitweise panischen Anlegern war das Management von K+S immer relativ gelassen. Zwar wurde direkt eingeräumt, dass die Entwicklung am Kalimarkt für einen substanziellen Gewinnrückgang sorgen wird. Aber mit dem Verweis auf spezielle und hochwertige Produkte wurde auch die eigene Stärke herausgestellt.
Darüber hinaus sollte der Marktdruck mit einem großen Kostensparprogramm im Volumen von 500 Mio. Euro abgefedert werden. Die Zahlen für das dritte Quartal 2014 zeigen, dass K+S dabei beachtliche Fortschritte macht. Während der Umsatz 1,1 % über dem Vorjahreswert lag, expandierte der operative Gewinn dank eines starken Salzgeschäfts um 15,7 % auf 134 Mio. Euro.
Daraufhin wurde die Prognose angehoben, erwartet wird nun ein Umsatz von 3,7 bis 3,9 Mrd. Euro (zuvor 3,65-3,85 Mrd. Euro) und ein EBIT zwischen 580 und 640 Mio. Euro (zuvor 490-570 Mio. Euro). Es macht den Eindruck, dass sich K+S gefangen hat, auch im Kaligeschäft. Mindestens ebenso wichtig ist, dass die Erschließung der Mine planmäßig voranschreitet, 2016 soll der Betrieb starten.
Dank günstiger Produktionskosten eröffnet dies dem Konzern mittelfristig die Chance auf eine starke Steigerung des Gewinns. Trotzdem ist die Aktie mit einem KGV von 12,8 moderat bewertet. Mit etwas Geduld könnte sich dank dieser Konstellation…
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