Bei unserer Erstbesprechung der PRO DV AG aus Dortmund haben wir im letzten November das Fazit gezogen, dass die Entwicklung der ersten neun Monate 2014 vielversprechend war und dass eine Fortsetzung dieser Entwicklung die Aktie zu einer interessanten Depotbeimischung machen würde. Mit der Vorlage der Abschlusszahlen für 2014 sahen wir diese Voraussetzung nun als erfüllt an und haben deswegen zu Beginn der Woche für unser Musterdepot eine kleine Position in dem – wohlgemerkt sehr illiquiden – Wert erworben.
Mit der Vorlage der Abschlusszahlen für 2014 konnte der Dortmunder Spezialist für Softwarelösungen für den Bevölkerungsschutz und das Krisenmanagement ein hohes Umsatzwachstum vermelden, die Erlöse erreichten 3,0 Mio. Euro und übertrafen damit den Vorjahreswert um 23,7 %. Da gleichzeitig wichtige Kostenpositionen wie der Personalaufwand und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen deutlich unterproportional zulegten, hat sich das Vorsteuerergebnis im Vorjahresvergleich auf 0,11 Mio. Euro fast verzehnfacht. Das starke Wachstum wurde dabei ausschließlich im Consulting-Segment erzielt, in dem PRO DV seit über 30 Jahren aktiv ist und Leistungen im Bereich der Analyse, Modellierung und Optimierung von Geschäftsprozessen, des Projektmanagements und des Aufbaus von serviceorientierten IT-Architekturen anbietet. Die Segmentumsätze, deren Einbruch infolge zweier stornierter Beratungsaufträge für den Umsatzrückgang des gesamten Unternehmens im Jahr 2013 verantwortlich waren, erhöhten sich 2014 um 45 % auf 2,2 Mio. Euro.
Rückläufig waren hingegen die Einnahmen aus dem Geschäft mit Softwareprodukten, PRO DV berichtet diesbezüglich über eine anhaltende Zurückhaltung öffentlicher Auftraggeber auf Bundes- und Landesebene im Zusammenhang mit Investitionen in größere Neuprojekte im Bereich des Krisenmanagements, worunter das Geschäft mit der PRO DV-Software zur Systematisierung, Strukturierung und Koordinierung der Rettungs- und Hilfsmaßnahmen gelitten habe. Insgesamt sind die Umsätze des Segments Safety & Security deswegen von 1,0 auf 0,9 Mio. Euro geschrumpft.
Noch keinen größeren Beitrag dazu hat die Softwarelösung TecBOS.Command erbracht, die PRO DV im Frühjahr 2014 von dem Hersteller von Sicherheitsausrüstung MSA AUER erworben hat. Mit dem Produkt, mit dem Hilfsorganisationen, Feuerwehren, Landkreise und die Industrie die Arbeit von Krisenstäben planen, organisieren und dokumentieren können und das die Dortmunder sehr bilanz- und liquiditätsschonend erworben haben, hat sich das Unternehmen ein attraktives Marktsegment erschlossen. Um dieses heben zu können, musste aber zunächst die Software, die bei MSA AUER zuvor nur ein Nischendasein gefristet hat, überholt und aktualisiert werden. Zu diesem Zweck hat PRO DV nach eigenen Angaben im letzten Jahr mehrere Mannjahre an Softwareentwicklungsleistungen investiert. Dieser Mehraufwand hat sich besonders auf das vierte Quartal konzentriert, weswegen das Jahresergebnis im Vergleich mit dem Neunmonatsergebnis trotz signifikanter Umsätze gleichgeblieben ist. Seit Jahresanfang ist nach Unternehmensangaben aber nun das neue Release von TecBOS im Markt, im Vergleich mit der Vorgängerversion wurden die Stabilität und die Geschwindigkeit deutlich erhöht und zahlreiche Fehler identifiziert und beseitigt.
Damit verfügen die Dortmunder nun über ein modernes Produkt, mit dem sie einen Markt adressieren können, der im Unterschied zu der Bundes- bzw. Landesebene noch einen deutlich geringeren Sättigungsgrad aufweist. So verfügen nach Einschätzung von PRO DV nicht einmal 20 % der Landkreise über eine entsprechende Software. Gleichzeitig berichtet das Unternehmen im Hinblick auf das Consulting-Geschäft von einer weiterhin lebhaften Nachfrage und einer hohen Auslastung, weswegen der Personalstamm weiter aufgestockt werden soll.
Die letztjährige Entwicklung sowie die Perspektiven für 2015 und die Folgejahre erwecken den Eindruck…
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