Ein Aktienkurs von 0,45 Euro und eine Marktkapitalisierung von 1,9 Mio. Euro: Werte, bei denen sich der zweite Blick auf eine Aktie oft nicht mehr lohnt. Doch im Falle der PRO DV aus Dortmund ist es etwas anderes. Denn bei dem Unternehmen handelt es sich um ein seit Jahrzehnten etabliertes Softwarehaus, das in der adressierten Nische in Deutschland führend ist und das seit der dreimonatigen Insolvenz im Jahr 2010 profitabel arbeitet.
Kerngeschäft des Dortmunder Unternehmens ist die Entwicklung und der Verkauf von Softwarelösungen für den Bevölkerungsschutz und das Krisenmanagement. Abnehmer dieser Software, mit der im Krisenfall die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen systematisiert, der Informationsfluss strukturiert und die Aktionen der beteiligten Institutionen koordiniert werden können, sind vor allem diejenigen Behörden auf Bundes- und Landesebene, die mit derartigen Aufgaben betraut sind. Darüber hinaus bietet PRO DV eine ähnliche Software für die Anbieter von kritischen Infrastrukturen, die zudem auch mit umfassenden Beratungsleistungen unterstützt werden.
Als dritte Produktreihe haben die Westfalen im Frühjahr von dem Hersteller von Sicherheitsausrüstung MSA AUER die Software TecBOS.Command inkl. des deutschen Kundenstamms von rund 100 Adressen übernommen, mit der Hilfsorganisationen, Feuerwehren, Landkreise und die Industrie die Arbeit von Krisenstäben planen, organisieren und dokumentieren können. Mit diesem Produkt wurde das Portfolio um die unterste Ebene des Katastrophenschutzes vervollständigt, darüber hinaus hat sich PRO DV damit ein Kundensegment erschlossen, das noch erhebliche Abdeckungslücken aufweist und das zudem aufgrund der auf dieser Ebene weniger stark ausgeprägten nationalen Befindlichkeiten mehr Internationalisierungsoptionen bietet als die bisherigen Produkte.
Zweites Standbein des Unternehmens ist das IT-Consulting, das PRO DV bereits seit über 30 Jahren betreibt. Der inhaltliche Fokus liegt dabei auf der Analyse, Modellierung und Optimierung von Geschäftsprozessen, dem Projektmanagement und dem Aufbau von service-orientierten IT-Architekturen. Der Branchenschwerpunkt Telekommunikation und Energie bietet zudem Synergien zum Lösungsgeschäft im Bereich der Anbieter von kritischen Infrastrukturen.
Die Unwägbarkeiten des Consulting-Geschäfts (zwei stornierte Beratungsaufträge) waren letztes Jahr für einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang verantwortlich. Der Umsatz reduzierte sich von 2,8 auf 2,4 Mio. Euro, der Jahresüberschuss ging auf nur noch 10 Tsd. Euro zurück (nach 43 Tsd. Euro im Vorjahr).
Doch inzwischen berichtet das Unternehmen von einer regen Nachfrage nach seinen Beratungsleistungen und von einer guten Auslastung des Personals. Durch zwei neue Kunden sowie mehr Geschäftsvolumen mit Bestandskunden lag der der Umsatz nach neun Monaten mit 2,2 Mio. Euro nur 0,2 Mio. Euro unter dem Gesamtumsatz des Vorjahrs, darüber hinaus konnten die Einahmen aus Entwicklungsaufträgen, die unter sonstigen betrieblichen Erträgen verbucht werden, deutlich gesteigert werden. Das EBIT verbesserte sich infolgedessen…
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