Die Equity-Story von PSI gleicht in den letzten Jahren einem nicht eingelösten Versprechen. Immer wieder wurden nachhaltige Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis in Aussicht gestellt, per Saldo lagen Erlöse und Betriebsergebnis in 2016 aber unter dem Niveau von vor fünf Jahren. Das hat auch die Aktie belastet, die sich zuletzt nicht weit über dem Fünfjahrestief bewegte. Trotzdem scheinen die Chancen für eine Wende nun größer denn je.
Mit der Gründung bereits im Jahr 1969 zählt PSI zu den Pionieren bei der systematischen Datenaufbereitung für die Informationsversorgung und die Prozesssteuerung von Unternehmen. Mitte der 1990er Jahre wurde mit PSIpenta die erste Software für ein objektorientiertes Enterprise Resource Planning, kurz „ERP“, am Markt eingeführt. Dabei geht es darum, die betrieblichen Realitäten möglichst genau im Datenmanagement abzubilden. Von den Platzhirschen wie SAP grenzt sich PSI durch eine ausgeprägte Branchenspezialisierung ab. Besonders erfolgreich war das Unternehmen mit Programmen und Systemen zum Management der Energieversorgung, inzwischen sieht sich der Konzern als europäischer Marktführer bei Energieleitsystemen für Strom, Gas, Wärme, Öl und Wasser.
Mit diesem Geschäft erwirtschaftete PSI im letzten Jahr 69,2 Mio. Euro resp. 39 % der Konzernerlöse, das Sparten-EBIT wird auf rd. 5,8 Mio. Euro beziffert. Noch größer ist das zweite Segment, Software und Lösungen für das Produktionsmanagement, das ebenfalls seit den Anfangstagen der Gesellschaft beackert wird. Hier erlöste PSI zuletzt 84,2 Mio. Euro (Anteil 47,6 %) und generierte ein EBIT von 7,1 Mio. Euro, zählt damit im Markt aber nicht zu den größten Anbietern. Dies gilt auch für die dritte Säule des Geschäftsmodells, Lösungen für das Infrastrukturmanagement, die zuletzt 23,5 Mio. Euro (Anteil 13,3 %) einspielte und dabei mit einem Betriebsergebnis von 0,13 Mio. Euro nur leicht profitabel war.
Der Spartenumsatz lag damit um 21,9 % unter dem Vorjahreswert, was u.a. darauf zurückzuführen war, dass das Unternehmen das hardwarelastige Infrastrukturgeschäft in Südostasien zurückgefahren und im Zuge dessen drei Produktionsstandorte geschlossen hat. Auch in den anderen Segmenten waren Belastungen zu verkraften, der Absturz der Rohstoffpreise führte zunächst zu einer ausgeprägten Investitionszurückhaltung der Akteure, und in der Energieversorgung ist generell die schwierige Branchensituation in Deutschland spürbar. Vor diesem Hintergrund sind das Erlöswachstum von 3 % im Bereich Energiemanagement und der leichte Rückgang von 2,5 % im Segment Produktionsmanagement durchaus respektabel. Insgesamt lag der Konzernumsatz in 2016 mit 176,8 Mio. Euro um 3,7 % unter dem Vorjahr, das Betriebsergebnis konnte dennoch um 6,3 % auf 11,8 Mio. Euro gesteigert werden.
Angesichts schwieriger Zielbranchen wie Energie, Gas und Stahl war die Stagnation der letzten Jahre also nicht unbedingt ein Beleg der Schwäche. Für das laufende Jahr zeigt sich das Management nun angesichts einer höheren Dynamik im Schlussquartal und einer Stabilisierung in vielen Zielmärkten zuversichtlich, den…
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