Der MDAX-Konzern Südzucker hat schon deutlich bessere Zeiten gesehen. Der Verfall des Zuckerpreises am Weltmarkt und die schrittweise Öffnung des europäischen Marktes lassen den Umsatz im Kerngeschäft Zucker erodieren und haben den Spartengewinn ausradiert, die Tochter Cropenergies kämpft im Ethanolgeschäft mit ähnlich schwierigen Marktbedingungen. Die Aktie ist vom Allzeithoch bei 34,34 Euro im Jahr 2013 zwischenzeitlich um mehr als 70 Prozent abgestürzt, mittlerweile scheint sie trotz einer schwachen Geschäftsprognose aber einen Boden gefunden zu haben.
Im letzten Geschäftsjahr ist der Umsatz von Südzucker kräftig zurückgegangen, von 7,5 auf 6,8 Mrd. Euro. Noch wesentlich deutlicher ist der Einbruch beim Konzernergebnis ausgefallen, das mit 180 Mio. Euro (Vorjahr 622 Mio. Euro) die Managementprognose von 200 Mio. Euro sogar noch verfehlt hat. Aufgrund der anhaltenden Talfahrt bei den Zuckerpreisen ist eine Trendwende in naher Zukunft nicht in Sicht, im laufenden Jahr soll der Umsatz nur noch zwischen 6,0 und 6,3 Mrd. Euro und das operative Konzernergebnis zwischen 50 und 150 Mio. Euro liegen.
Und trotzdem hat sich die Aktie in den letzten sechs Monaten stabilisiert. Das ist in erster Linie auf zwei Gründe zurückzuführen: Zum einen ist die Substanz bei einem Buchwert von rund 22,40 Euro je Aktie hoch. Allein die Aussicht auf eine leichte Verbesserung der Profitabilität eröffnet auf dieser Basis Aufwärtsspielraum. Und diese könnte zum anderen durch eine Wende am Zuckermarkt herbeigeführt werden. Auf die niedrigen Preise für Zuckerrohstoffe dürften viele Bauern mit einem Wechsel auf andere Erzeugnisse reagieren, was letztlich in der Regel eine zyklische Trendwende im Markt auslöst.
Bis sich das in den Zahlen von Südzucker positiv bemerkbar macht, wird es noch etwas dauern. Für die aktuelle Finanzperiode 2015/16 sind die Aussichten eher mau. Dennoch überzeugt uns die Stabilisierung der Aktie in Verbindung mit der hohen Substanz, und wir halten…
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