Wenn Südzucker am 22. April die vorläufigen Zahlen für 2019/20 (per 28.2.) präsentiert, dann sollte es keine größeren Überraschungen geben. Denn im Dezember 2019 wurden die Ziele bereits konkretisiert und bis Ende Februar dürfte die Covid-19-Pandemie noch einen recht überschaubaren Einfluss auf die Zahlen gehabt haben. Wenngleich auch das aktuelle Geschäftsjahr 2020/21 kein Zuckerschlecken werden wird, machen die generelle Nachfrage der Lebensmittelindustrie nach Zucker und die niedrige Substanzbewertung Hoffnung.
Durch das Ende der EU-weiten Preisregelung fiel die Zuckernotierung bis Oktober 2018 auf ein neues Tief und sorgte für kräftige Einschläge beim 2018/19er-Abschluss von Südzucker: Bei einem auf knapp 6,8 Mrd. Euro (GJ 2017/18: fast 7,0 Mrd. Euro) verminderten Umsatz sorgten Wertberichtigungen auf Geschäfts- und Firmenwerte im Zuckersegment für ein Nettoergebnis von -805 Mio. Euro (GJ 2017/18: 318 Mio. Euro). Das hinterließ Spuren in der Bilanz, war aber aufgrund der soliden Aufstellung gut verkraftbar. Für 2019/20 rechnen wir mit keinen weiteren negativen Überraschungen. Demnach sollte sich der Umsatz nach unseren Schätzungen bei 6,8 Mrd. Euro einpendeln, das Nettoergebnis aber weiter negativ bleiben.
Wie es weitergeht, hängt stark vom Zuckersegment ab (Umsatzanteil im Q3 2019/20: rund 35 %). Das Management hatte hier zwar schnell reagiert und die Produktions- und Verwaltungsstrukturen effizienter gestaltet, dennoch bleibt der Zuckerpreis ein bestimmender Faktor. Auf den steilen Preisanstieg zu Jahresbeginn folgte im März ein heftiger Einbruch. So rechnen Händler mit einem geringeren Zuckerkonsum wegen Covid-19. Das mag sein – aber…
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