Die Niedrigzinsphase hat Deutschland einen Bauboom beschert, dessen Ende nicht absehbar ist. Ökologische Baustoffe erfreuen sich dabei angesichts eines gestiegenen Umweltbewusstseins und gesetzlicher Anforderungen einer steigenden Beliebtheit. Von diesen Trends profitiert Steico, ein Hersteller von Holzfaser-Dämmstoffen und Konstruktionselementen für den Bau, massiv. Nach einer Großinvestition dürfte das Unternehmen nun in eine neue Dimension vorstoßen.
Im Jahr 2014 hat Steico mit Holzfaser-Dämmstoffen 105,2 Mio. Euro bzw. rund 60 Prozent des Konzernumsatzes erlöst. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als europäischer Marktführer in diesem Bereich. Die Dämmstoffe aus dem Sortiment bieten einen hervorragenden Schutz gegen Witterung oder Lärm, weisen eine hervorragende Energiebilanz auf und bedienen den Bedarf nach ökologisch unbedenklichen Baustoffen. Nach Unternehmensangaben hat Steico als erster Produzent für sämtliche Holzfaser-Dämmstoffe das Forest Stewardship Council Zertifikat für nachhaltige Holzwirtschaft erhalten und damit die Vorreiterrolle in der Branche untermauert.
Der Markt ist allerdings auch hart umkämpft, u.a. ringen mehrere deutsche Firmen (Gutex, Homatherm, Schneider), Pavatex aus der Schweiz und Buitex aus Frankreich um ein möglichst großes Stück vom Kuchen. Das drückt auf die Preise, während die Rohstoffkosten in den letzten Jahren tendenziell gestiegen sind. In diesem wettbewerbsintensiven Umfeld zählt neben der Weiterentwicklung der angebotenen Dämmstoff-Produkte auch die Diversifikation der Leistungspalette zur Steico-Strategie. Mit der Herstellung von Stegträgern, die bspw. im Holzrahmenbau oder zur Errichtung des Dachstuhls verwendet werden, hat sich das Unternehmen in den letzten zehn Jahren ein wichtiges Standbein aufgebaut. Mit dem Produkt, dessen Einsatz die Energieeffizienz von Gebäuden verbessert, wurden 2014 bereits 23,8 Mio. Euro respektive 13,6 % der Konzernerlöse erwirtschaftet.
Auf diesen Bereich zielt auch eine Großinvestition, die das Unternehmen 2014/15 getätigt hat. In Polen wurden 50 Mio. Euro in ein neues Betriebsgebäude und neue Produktionsanlagen investiert – das größte Einzelvorhaben der Unternehmensgeschichte. Steico stellt nun Furnierschichtholzplatten selbst her, die für die Stegträger benötigt werden. Bisher wurden diese zugekauft, wobei das Unternehmen mit Lieferschwierigkeiten eines russischen Produzenten zu kämpfen hatte. Mit dem eigenen – wachsenden – Bedarf für Stegträger ist die neue Anlage schon zu ca. 50 % ausgelastet, darüber hinaus kann Steico nun weitere Märkte für Furnierschichtholz adressieren. Außerdem wurde in Polen noch eine neue Produktionsanlage für die Herstellung von Holzfaser-Dämmstoffen im Nassverfahren in Betrieb genommen, damit erfolgte ein Ausbau der gut ausgelasteten Kapazitäten.
Die ersten Erzeugnisse wurden mit den neuen Anlagen im letzten Herbst produziert, substanzielle Effekte werden aber erst in diesem Jahr in den Zahlen zu sehen sein. Steico verspricht sich von der Erweiterung der Kapazitäten und der Wertschöpfungstiefe insb. eine Margenverbesserung. Letzteres ist aber auch schon 2015 gelungen: Dank der starken Nachfrage konnte der Umsatz trotz eines harten Wettbewerbs im Dämmstoffgeschäft gemäß vorläufiger Zahlen um 8,1 % auf 188,9 Mio. Euro gesteigert werden, EBITDA (+12,3 % auf 24,6 Mio. Euro) und EBIT (+22 % auf 12,2 Mio. Euro) profitierten überproportional. Die hohe Dynamik im Schlussquartal – in den letzten drei Monaten erhöhten sich die Erlöse um 15,7 % auf 46,5 Mio. Euro, das EBITDA um 68,6 % auf 5,9 Mio. Euro und das EBIT um 145,5 % auf 2,7 Mio. Euro – lässt in Verbindung mit der steigenden Produktion in Polen auf einen weiteren Erlös- und Gewinnsprung in 2016 hoffen. Das Management hat…
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten